Rezension

Interessante Inselbewohner und es geht nicht nur um die Liebe

Alles Liebe oder watt? - Marie Matisek

Alles Liebe oder watt?
von Marie Matisek

Inhalt:
Eine Versammlung der Gemeinden auf Sylt. Es geht um die Zukunft der Insel. Seit 5 Jahren wird sich um ein Grundstück gestritten. Ein ehemaliger Hubschrauberlandeplatz. Einige Unternehmer wollen dort einen Sportpark errichten um die Wirtschaft anzukurbeln, andere wiederum halten von dem Park nichts, sondern wollen das Grundstück belassen wie es ist, damit sich die Natur den Ort zurückerobern kann und seltene Tiere dort Fuß fassen können.
Pastor Schievel und Oma Grete, seine Haushälterin kennen den Erben. Die beiden sind sich nicht einig, ob sie mit der Sprache herausrücken sollen. Pastor Schievel segnet das Zeitliche bevor die beiden sich aussprechen können.
Die Gemeinde bekommt eine neue Pastorin. Ausgerechnet Die Person, die mit Lars Holm, dem Bauunternehmer auf dem Autozug in einen Unfall verwickelt wird.
Dieser Start war schlecht für die beiden. Der Gegner von Lars Holm macht sich an die Pastorin ran und wickelt sie schnell um den Finger. Was dabei alles für Geheimnisse um den Erben des Grundstücks herauskommen sollte man einfach lesen.

Meine Meinung:
Das Cover: Ein Ringbuch im Sand auf einem Taschenbuch. Das ist schon ein wirklicher Hingucker. Erhabene Schrift und Bilder geben dem Buch ein griffiges Gefühl. Das cover ist also sehr ansprechend Gestaltet.
Die Figuren:
Die einzelnen Inselbewohner sind schön ausgearbeitet. Jeder hat seinen eigenen Charakter. Alle kommen als eigenständige Persönlichkeiten rüber. Jeder Inselbewohner ist ein Teil des großen Rades der Inselgemeinschaft, ob gut oder ein bisschen Böse.

Die Substanz:
Der vermutete Liebes-Kitsch bleibt in diesem Roman fast gänzlich aus. Es geht hier nicht wirklich um Mann-trifft-Frau, sondern um sehr viel mehr. “Alles Liebe, oder Watt?“ ist eine herrlich verzwickte Geschichte um das Leben und seine Widrigkeiten. Um eine schöne Insel, um Profit, Rachsucht und falsche Urteile. Letzten Endes auch um ganz viel Menschlichkeit.

Fazit:
Es war mehr als eine leichte Strandlektüre und auch kein Frauenroman im klassischen Sinne, wie ich befürchtet habe. Dafür war es sehr abwechslungsreich in den Ereignissen und es war jederzeit unterhaltsam.
Für mich zwar kein Superhit aber durchaus sehr empfehlenswert.
Ich gebe vier Sterne von einer Sachbuch-mit-Tiefgang-Genre-Liebhaberin an einen gut gelungenen Küsten-Roman.