Rezension

interessanter Berlinroman

Winterfeldtstraße, 2. Stock - Johanna Friedrich

Winterfeldtstraße, 2. Stock
von Johanna Friedrich

Bewertet mit 5 Sternen

Johanna Friedrich hat mit diesem Berlinroman der 20ziger Jahre sehr gut dem Leser ein Stück Zeitgeschichte Berlins bzw. Deutschlands vermittelt.Neben dem aufregenden Leben der Protagonisten des Buches, steht die politische Situation mit ihren Folgen für die Menschen in Berlin mit im Vordergrund des Romans.

Die Hauptperson im Buch ist Charlotte,die im 5. Monat schwanger ihren Mann verliert.Sei es durch einen Unfall,Mord oder Selbstmord ist zunächst ungeklärt.Ohne finanziellen Rückhalt muss sie ihre große Wohnung untervermieten um ihren Lebensunterhalt zu schaffen.Dadurch kommt eine ungewöhnliche Wohngemeinschaft zustande,mit zwei Kleinkriminellen,einer davon ist Charlottes Bruder,dazu einer schon älteren Bardame und einem sehr mysteriösem Adligen,dem keiner in die Karten schauen kann.

Nach der Geburt der Tochter und mit Abstand zur Trauer um ihren Mann entwickelt Charlotte neue Pläne für ihr Leben.aber vieles ist mit Schwierigkeiten verbunden,auch ihre Wohngemeinschaft leidet unter unerfüllten Träumen und Wünschen,bzw. Problemen die im Alltag berlins und durch politische Positionen aufkommen. So bleibt kleines Glück oft nicht lange erhalten und man steht wieder vor einem Scherbenhaufen des Lebens.

Mir hat das Buch gut gefallen,insbesondere die poltischen Verhältnisse sind gut erklärt,auch die unterschiedlichen Personen im Roman kommen verständlich,nachvollziehbar und zum Teil sympatisch rüber.