Rezension

Magere Zeiten

Winterfeldtstraße, 2. Stock - Johanna Friedrich

Winterfeldtstraße, 2. Stock
von Johanna Friedrich

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Berlin, Juni 1923. Charlotte Berglas ist im fünften Monat schwanger, als man ihren Mann Albert tot aus dem Landwehrkanal zieht. Es muss ein Unfall gewesen sein, davon ist sie überzeugt. Niemals hätte er sie in diesen Zeiten der Not alleingelassen. Im Zuge der Inflation haben die Berglas ihr komplettes Vermögen verloren. Da Geld nichts mehr wert ist und Charlotte hochschwanger nicht arbeiten kann, beginnt die junge Frau, Zimmer ihrer Wohnung in der Winterfeldtstraße zu vermieten. Eine ungewöhnliche Gemeinschaft entsteht, die den Wirren der Zeit entschlossen und ideenreich standhält. Mittendrin kämpft Charlotte – für sich selbst und für die Zukunft ihrer kleinen Tochter Alice.

== Leseeindruck: ==

In diesem Roman befinden wir uns in Berlin im Juni 1923, eine Zeit der Sehnsüchte und Leidenschaften. In der Winterfeldtstraße 2, 2. Stock haben sie Charlotte, im 5. Monat schwanger, und ihr Mann Albert Berglas eine Wohnung gekauft. Bis Albert tot im Landwehrkanal gefunden wird. Infaltion, Arbeitslosigkeit und Unmut machen sich breit. Charlotte, die von Mord an ihrem Mann ausgeht, die Polizeit aber von Selbstmord, beginnt aus ihrer Hilflosigkeit heraus Zimmer in ihrer Wohnung an Fremde zu vermieten. Daraus entsteht eine außergewöhnliche Wohngemeinschaft, aus Menschen, die allesamt unterschiedlicher nicht sein könnten...

Diese schwere Zeit nach dem ersten Weltkrieg war keine einfach Zeit und so wurde ich beim Lesen oft nachdenklich gestimmt, wie froh wir doch in der heutigen Zeit sein dürfen. Dieser Roman hat mich mehr als begeistert und sehr gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen!

© esposa1969