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Inhalt:
Unsere Welt in der Zukunft: Die Erde ist zerstört und einzig die Göttin Gaia hat das Überleben der Menschen gesichert. Als Dank wird alle Hundert Jahre ein Mädchen auserwählt, das aus den vier Söhnen der Gaia, den Jahreszeiten, einen Gefährten wählt. Als die Wahl auf Maja fällt, kann diese es kaum fassen. Aber ist sie wirklich in der Lage aus Göttern zu wählen?
Meine Meinung:
Wieder einmal hat es Jennifer Wolf geschafft, mich mit ihrem Roman zu begeistern und sich mit "Morgentau" endgültig zu einer meiner neuen Lieblingsautorinnen zu mausern.
"Morgentau" ist, wie schon die Romane der Autorin zuvor, ebenfalls ein romantisches Fantasyjugendbuch, unterscheidet sich jedoch im Stil von seinen Vorgängern. Denn, wo Jennifer Wolf sonst durch einen frechen Wortwitz und humorvollen Schreibstil besticht, überzeugt dieser Roman durch einen eher ruhigeren und bittersüßen Stil. Zuerst war ich vielleicht ein wenig enttäuscht, dass ich hier auf den liebgewonnenen Wortwitz der Autorin verzichten musste, aber dann habe ich gemerkt, dass genau dieser Stil einfach besser zu der Geschichte von Maja und den Jahreszeiten passt. Er verleiht dem Erzählten diesen bittersüßen Touch, der vor allem den weiblichen Lesern den ein oder anderen Seufzer entlocken wird. Denn an detaillierten und wundervoll bildlichen Beschreibungen mangelt es dem Schreibstil mit Sicherheit nicht.
Aber nun zum Inhalt. Ein Wort: Wow.
Es ist wirklich etwas vollkommen neues. Zwischendurch wurde ich ein wenig an die Geschichte von Persephone erinnert, aber wirklich nur im Entferntesten und auch keineswegs negativ. Alleine schon die Idee, die Jahreszeiten als Götter und potenzielle Ehemänner darzustellen, ist genial. In der Grundidee liegt so viel Liebe zum Detail, dass man gar nicht anders kann, als sich in Jennifers Wolfs Welt zu verlieben. Das ganze Drumherum ist so faszinierend und kreativ gestaltet.
Anfangs wusste ich nicht, dass es sich hier um eine Dystopie handelt, sondern begann mit dem Lesen in der Annahme, die Handlung spiele in einer fiktiven Welt a la High-Fantasy. Aber das Dystopie-Gerüst, welches die Autorin um ihre Handlung aufgebaut hat, ist nicht so dominant, wie man vielleicht erwartet, wenn man "Dystopie" hört. Viel mehr steht hier die Liebesgeschichte und der fantastische Anteil der Geschichte im Vordergrund.
Aber nun zur Liebesgeschichte. Wieder einmal stimmt zwischen Held und Heldin einfach die Chemie und zusammen liefern die beiden Charaktere eine packende und mehr als bittersüße Liebesgeschichte. Natürlich, es ist schnell klar, wen genau Maja wählen wird. Aber das ist nicht schlimm, denn dadurch ebbt die Spannung nicht eine Sekunde ab. Schließlich wäre die Liebe der beiden nicht so bittersüß, wenn alles auf Anhieb klappen würde. Und an Drama mangelt es der Geschichte auf keinen Fall. Denn am Ende bleibt man als Leser mit dem Gefühl zurück, dass man das bekommen hat,was man wollte..aber irgendwie auch nicht. Dass es nicht genug ist. Und glaubt mir, ich war kurz davor einen empörten Fanbrief an die Autorin zu schreiben und eine Fortsetzung zu verlangen, weil..naja. Für mich als Leser waren einfach auch nach der letzten Seite noch zu viele Gefühle da, die ich einfach nicht verpacken und mit meinem Kindle im Schrank verstauen konnte. Man bleibt schließlich zurück mit dem Wunsch, dass da noch was kommt, weil es einfach zu gut war um schon aufzuhören.
20 Sterne und ein Platz unter meinen Lieblingsbüchern!