Rezension

Wirklich erfrischend und anders. :)

Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten - Jennifer Wolf

Morgentau. Die Auserwählte der Jahreszeiten
von Jennifer Wolf

Bewertet mit 4.5 Sternen

Maya Jasmine Morgentau, gehört zu einer besonderen Generation, denn von ihrer Generation wird ein Mädchen, von der Göttin Gaia, ausgewählt um sich einen der vier Jahreszeiten zum Mann zu nehmen.
Und auch wenn Maya selbst nie dran geglaubt hat, scheint Gaia in ihr genau das zu sehen was sie sucht und so muss sie die Erde und ihre Familie verlassen und darf sich für 100 Jahre einen Halbgott zum Mann nehmen.
Doch wenn soll sie nehmen? Den Frühling, der seine Zeit zum erblühen braucht? Den Sommer, der wild und abenteuerlich durch die Wellen braust? Den Herbst, der in allem seinen Spaß findet und einen Hang zum Wein hat? Oder doch lieber den Winter, der äußerlich kalt wirkt und in dem sie doch die Wärme sieht?

Gestaltung:
Durch das Cover bin ich auf das Buch aufmerksam geworden, in letzter Zeit sah ich es einfach überall und bin neugierig geworden. Das Cover selbst gefällt mir auch unheimlich gut, ich mag das Kleid des Mädchens und die Farbgebung, wirklich sehr, sehr hübsch. :)

Meinung:
Das Buch habe ich in letzter Zeit immerzu wieder gesehen, ich wurde wirklich neugierig, denn allein der Klappentext versprach eine tolle Geschichte.
Zuletzt kämpfe ich so ein bisschen mit einer Leseflaute, derzeit geht es, aber ich tue mich wirklich schwer Bücher zu finden, mit denen ich mich wohlfühle und bei denen ich nicht nach 10 Seiten wieder das Bedürfnis habe es wegzulegen.
Bei diesem Buch konnte ich dann aber wirklich nicht genug bekommen, ich war unheimlich neugierig auf diese Welt und was Maya alles entdecken und erleben wird.

Ich war generell wahnsinnig überrascht, dieses Buch ist rein von der Handlung her wahnsinnig toll und gleichzeitig ist es anders als andere Bücher. Es fällt mir schwer zu erklären warum das so ist, denn dann würde ich meiner Meinung nach zu viel verraten. Aber der Verlauf der Handlung geht in eine ganz andere Richtung als ich es vermutet habe.
Das muss sicherlich nicht jeden gefallen, aber ich mochte diese Abwechslung in diesem Buch, denn häufig ähneln sich die meisten Bücher doch sehr.
Und auch wenn es mich teils zwiegespalten zurück gelassen hat, war ich dennoch einfach überrascht von der ganzen Art und Weise wie die Geschichte von statten geht.

Die Charaktere habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen, es mag sein, dass die Jahreszeiten Brüder ein bisschen Stereotypisch daher kommen, aber ich finde man erkennt in jeden einzelnen seine Jahreszeit wieder und das empfinde ich persönlich als sehr wichtig.
Gerade der Herbst (lustigerweise, meine Lieblingsjahreszeit) hat es mir sehr angetan, er ist einfach ein toller Charakter und ich war froh, dass er eine relativ große Rolle eingenommen hat und ich so ganz viele Facetten von ihm entdecken konnte.

Nevis, der Winter, fand ich auch sehr gut gezeichnet. Hätte bei ihm nur gerne mehr von seiner warmen Seite gelesen, er ist doch meist sehr kühl. Man erkennt aber sehr stark, dass all das Schutz ist und man wünschte sich er könnte seine Mauer, ein bisschen schneller durchbrechen. Generell ist seine Zerissenheit sehr gut dargestellt worden, ich hätte mir dennoch gewünscht, dass er ein bisschen mehr aus sich herausgeholt hätte.

Die anderen beiden Jahreszeiten sind hingegen nur grob kurz vorgestellt, man kann sie unterscheiden, da der Sommer und der Frühling doch sehr unterschiedlich sind, aber leider haben die nur einen kleinen Raum eingenommen und kamen nicht sonderlicht gut zur Geltung, auch hier hätte ich mir ein bisschen mehr Zeit mit ihnen gewünscht.
Das gleiche mit der gesamten Welt, man hat sie klar vor Augen und sie wird auch beschrieben, aber dennoch ist alles so ein bisschen schwammig. Ich hätte mir hier einfach eine tiefgründigere Ausarbeitung gewünscht, vielleicht auch die Beschäftigung mit der Vergangenheit und wie sie zu dem geworden ist, was sie ist.
Hier hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass die Autorin selbst nicht genau weiß wie sie sich all das erklären soll und dann den einfachen Weg wählt.

Die Hauptprotagonistin fand ich dann wieder unheimlich sympathisch und ich konnte sie sehr gut nachempfinden, schön finde ich, dass sie sichtbare Fehler begeht und sie dann auch mit den Konsequenzen leben muss, ohne dass sich das mit Leichtigkeit wieder beheben lässt.

Generell hat es mir unglaublich gefallen, dass die Autorin hier viel Schmerz bei den Charakteren verursacht, nicht weil ich es ihnen gönne, aber es hat alles so wahnsinnig authentisch werden lassen und ich mochte es einfach, dass sie mit ihren Entscheidungen leben mussten. Das ist halt auch ausschlaggebend dafür, weshalb ich alles als so anders empfinde.

Fazit:
Ein Buch von dem ich gar nicht viel erwartet hatte, aber das mich dann trotz kleineren Kritikpunkten, absolut begeistern konnte. Weil es einfach wahnsinnig erfrischend daher kommt und unglaublich viel Unterhaltung bietet. Ich hab sowohl den Schock gespürt, die Traurigkeit und die Liebe der Charaktere empfunden und genau das ist was ich beim Lesen erleben will.