Rezension

Spannende Unterwasser-Dystopie

Renegade - J. A. Souders

Renegade
von J. A. Souders

Was als ausführliche Beschreibung der Unterwasseranlage Elysium, deren Schönheit und Evelyns ach so perfektem Leben beginnt, endet in einer spannenden Flucht, bei der die Protagonistin niemandem mehr trauen kann, nicht einmal sich selbst.

Evelyn Winters lebt in einer perfekten Welt. Als Tochter des Volkes, ein Mädchen mit perfekten Genen, adoptiert von Mutter - dem Oberhaupt dieser Wert - fehlt es ihr an nichts. Sie sitzt gerne in ihrem Garten und näht oder spielt Violine. Doch eines Tages beginnt diese perfekte Welt zu bröckeln.
Elysium, die einzige Welt, die Evelyn kennt, wurde errichtet, um sich vor dem auf der Oberfläche ausgebrochenen Krieg zu schützen. Es liegt irgendwo im Atlantik vor Nordamerika. 

Wie so oft sitzt Evelyn in ihrem perfekten Garten und genießt den Ausblick auf das Meer und dessen Bewohner. Plötzlich sieht sie sich einem jungen Mann gegenüber - ein Oberflächenbewohner. Sein Freund wurde auf den Gängen bereits von Selbstschussanlagen getötet. Gavin Hunter - der jungen Mann -wird vor ihren Augen abgeführt. Bevor auch er sterben soll, erbittet Evelyn sich die Möglichkeit ihn einem Verhör zu unterziehen. Nach mehreren Begegnungen mit Gavin wird sie sich bewusst, dass etwas nicht stimmt. Teile ihrer Erinnerungen verschwinden oder ältere Bruchstücke tauchen plötzlich wieder auf. Evelyn muss ihr gesamtes Leben hinterfragen und sieht nur noch eine Möglichkeit: Gemeinsam mit Gavin wagt sie einen spektakulären Fluchtversuch.
 

Spätestens nach dem ersten Kapitel von Renegade merkt man als Leser, dass etwas nicht stimmt. Man wird misstrauisch und es gelingt einem selbst, die ganze Geschichte zu hinterfragen, noch bevor die Protagonistin es selbst merkt. Am Anfang schleicht der Fortlauf noch etwas, aber spätestens nachdem Evie (wie Evelyn von Gavin genannt werden will) und Gavin sich auf die Flucht machen und die ganzen abgrundtiefen Machenschaften der Mutter aufdecken, kann man vor Spannung kaum noch atmen und kann es kaum erwarten die nächste Seite umzuschlagen.

Was ich interessant fand, ist, dass alle momentanen Bewohner von Elysium blaue Augen und blonde Haare haben. (Schade, dass das Model auf dem deutschen Cover schwarze Haare hat.) Nur so sind sie in den Augen von Mutter perfekt. Mutter nimmt hier ganz klar die Rolle einer grausamen Diktatorin ein und die Parallelen zum dritten Reich sind unübersehbar. Die Regeln der 'Fortpflanzung' haben mich hier auch ein wenig an Amy Kathleen Ryans 'Sternenfeuer' erinnert.

Rengade hat es in sich. Was als ausführliche Beschreibung der Unterwasseranlage Elysium, deren Schönheit und Evelyns ach so perfektem Leben beginnt, endet in einer spannenden Flucht, bei der die Protagonistin niemandem mehr trauen kann, nicht einmal sich selbst. 
Ich habe das Buch innerhalb von drei Stunden regelrecht verschlungen, da ich unbedingt wissen musste wie es weitergeht! Renegade ist der erste Teil einer Serie, leider ist der Folgeband auch in der Originalsprache noch nicht erschienen. Ich kann den nächsten Band kaum erwarten und kann jedem nur empfehlen dieses Buch zu lesen!!