Rezension

Spannung, Emotionen und eine starke Protagonistin bilden einen fesselnden Auftakt, der Lust auf mehr macht.

Bannwald - Julie Heiland

Bannwald
von Julie Heiland

Bewertet mit 4 Sternen

Die 17-jährige Robin gehört zum Stamm der Leonen, der bereits seit Jahrzehnten von den Tauren unterdrückt wird. Die Leonen sind ein einfaches, friedvolles Volk, das im Einklang mit der Natur lebt. Robins Dorf gleicht einem Gefängnis mit Mauern aus Bäumen. Denn im Wald befindet sich die Grenze zum taurischen Gebiet, das die Leonen nicht betreten dürfen. Doch eines Tages wird Robin unachtsam und betritt ungewollt das Gebiet ihrer Unterdrücker. Auf das Übertreten der Grenzen seht der Tod. Emilian, ein junger Taurer, erwischt sie schließlich. Mit ein wenig Glück gelingt es Robin zu fliehen – oder auch nicht. Denn etwas später wird Robin bewusst, dass Emilian sie hätte töten können, wenn er gewollt hätte. Die Taurer sind ein mörderisches, gewissenloses Volk, das Spaß am Töten hat und niemanden einfach so laufen lässt. Robin muss sich die Frage stellen, warum ausgerechnet sie entkommen konnte. Kurze Zeit später gerät Robins Welt ins Wanken. Sie, eine friedliche Leonin, trägt ein tödliches Geheimnis in sich. Und ausgerechnet der größte Feind der Leonen weiß davon. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Denn für die Tauren kann Robin mit ihrer Gabe ein gefährlicher Gegner werden. Es liegt an Robin, ob sie unter dem Druck ihrer Gabe zerbricht oder sie dazu nutzt, Freiheit für die Leonen zu erkämpfen.

Der Schreibstil von Julie Heiland ist locker und leicht zu lesen. Man fliegt förmlich durch die Seiten. „Bannwald“ wird zum Großteil aus der Ich-Perspektive von Robin erzählt. Man erfährt viel von ihr und schließt sie schnell ins Herz.  Robin ist eine sehr authentische Protagonistin, die mit ihrem starken Willen und ihrem temperamentvollen Wesen überzeugt. Sie ist unglaublich dickköpfig und impulsiv, aber auch sehr loyal ihrem Stamm und ihren Feunden gegenüber. Robin setzt all ihre Kraft in das Beherrschen ihrer Gabe und in den Kampf gegen die Taurer. Emilian mochte ich auch von Anfang an. Er ist längst nicht so unnahbar, wie es scheint. Er kommt für meine Verhältnisse in diesem Teil der Buchreihe etwas zu kurz. Ich freue mich schon darauf, mehr über ihn zu erfahren. Mit Laurin, Robins besten Freund, konnte ich leider nicht so viel anfangen. Er war mir einfach zu soft und ist mir oft auf die Nerven gegangen.
Das Buch ist in zwei unterschiedliche Erzählstränge unterteilt. Neben Robins Sichtweise gibt es regelmäßige Einblendungen aus Sicht des Anführers der Tauren. Auf diese Weise wird Spannung erzeugt und man erfährt mehr über das Volk, das die Leonen so grausam unterdrückt. Ich war ein wenig überrascht von Technik der Taurer. Irgendwie passte das für mich nicht so richtig zum Weltbild dazu, das ich in meinem Kopf hatte. Der Weltenentwurf ist insgesamt sehr interessant, könnte aber etwas mehr erläutert werden. Man erfährt ein wenig über Sternenvölker und Menschen, es bleiben aber viele Fragen offen.  An dieser Stelle besteht auf jeden Fall noch Potenzial für Band 2, was bei Bannwald aber keinesfalls den Lesespaß mindert. Bannwald konnte mich mit einer starke Protagonisten und einer mitreißenden Story fesseln. Band 2, Blutwald, steht schon bei  mir im Regal und wird in den nächsten Tagen verschlungen. 

Fazit: Spannung, Emotionen und eine starke Protagonistin bilden einen fesselnden Auftakt, der Lust auf mehr macht.