Rezension

Thriller zum mitfiebern

Engelsschmerz - Anna Martens

Engelsschmerz
von Anna Martens

Bewertet mit 3.5 Sternen

Jule ist spurlos verschwunden. Die Studentin ist nicht verreist, nicht durchgebrannt. Sie ist in Gefahr! Davon ist ihre Mutter überzeugt, die alarmiert nach München reist und die Wohnung ihrer Tochter verwaist vorfindet. Doch die Polizei nimmt ihre Bedenken nicht ernst – außer Kommissarin Annette Kirchgessner, die schon immer einen Riecher für besondere Fälle hatte. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Georg „Gigi“ Gruber ermittelt sie auf eigene Faust. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Werden sie Jule rechtzeitig finden?

 

Jules Mutter Ulrike folgt ihrem Instinkt und reist nach München um bei ihrer Tochter nach dem rechten zu schauen. Obwohl das Mutter-Tochter Verhältnis nicht das innigste ist, so gab Jule doch immer wieder Lebenszeichen von sich. Doch nun herrscht schon seit Wochen Funkstille.

Als Ulrike die Wohnung ihrer Tochter betritt verdichtet sich ihre Ahnung, dass hier etwas nicht stimmt. Bei der Polizei jedoch belächelt man sie und sieht keine Veranlassung eine Vermisstenanzeige aufzunehmen.

Als sie Kommissarin Annette Kirchgessner begegnet, findet sie jedoch unerwartet Unterstützung.

Obwohl es nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt überschreitet Annette ihre Kompetenzen und nimmt sich Jules Mutter an.

Ihr Kollege Gigi ist darüber zwar nicht begeistert, aber knurrend und murrend hilft er ihr doch.

 

Der Thriller wird aus vier Perspektiven geschrieben, die aber für mich nicht verwirrend waren.

 

Da ist die Sicht der Mutter. Natürlich krank vor Sorge um ihre Tochter. Verzweifelt weil keiner so richtig helfen will und sie nicht ernst nimmt. Vielleicht ist Jule ja doch einfach nur untergetaucht und fängt ein neues Leben an. Sie selber ist eher der unscheinbare Typ, der sich stets unterordnet und immer auf der Suche nach dem geringsten Widerstand ist.

Die Sicht von Annette Kirchgessner. Eine verzweifelte Mutter die ihr leid tut und auch ein Gefühl, das hinter dem Verschwinden doch mehr stecken könnte, als nur eine Selbstfindung von Jule. Gleichzeitig Zweifel, ob sie sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnt. Sie ist bei der Kripo und nicht bei der Vermisstenstelle.

Jule: Jule ist eigentlich eine unabhängige, gefestigte junge Frau die mit beiden Beinen im Leben steht. Sie ist gerne für sich, hat aber auch einige mehr oder weniger enge Kontakte. Jedoch gibt sie keinem viel von sich preis. Nach einem erschütternden Erlebnis begeht sie eine Dummheit, die sie bitter bereuen muss.

Der Täter: Seine kranken und perversen Gedanken beschreibt er ausführlich.

Insgesamt hat mir der Thriller gut gefallen, Er hat sich zügig gelesen und war von Anfang an spannend. Die Charaktere der Protagonisten wurden gut ausgearbeitet. Die Kommissare waren mir mit ihren kleinen Schwächen sehr sympathisch und ich kann sie mir gut in weiteren Fällen vorstellen.

Zarten Thriller Gemütern muss ich sagen, dass hier einige Szenen sehr ekelerregend und abstoßend sind. (meine Meinung)

Jedoch passen sie zu dem Szenario um welches es sich hier handelt.

 

Ein Sternchen Abzug muss ich leider wegen der Rechtschreibfehler geben. Oft musste ich einen Satz zweimal lesen um ihn richtig zu verstehen.

 

Alles in allem dennoch ein gelungenes Debüt.