Rezension

Vielversprechender Auftakt

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt -

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
von Franzi Kopka

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt
Nach einer großen Pandemie und dem Krieg hat man in Sestiby den Frieden wieder hergestellt. Mit Hilfe des Mittels VeriTab werden die gefährlichen Gefühle der Menschen unterdrückt und gleichzeitig müssen sie immer die Wahrheit sprechen. Das ganze wird außerdem von einer KI kontrolliert. Allerdings spürt Mae mehr als sie soll und als sie ins Partnerschaftsprogramm der Regierung gesteckt wird, muss sie mit allen Mitteln versuchen nicht aufzufallen. Wäre da nicht der Typ mit den frostblauen Augen, der sie immer wieder aus dem Konzept bringt.

Eigene Meinung
Franzi Kopkas Schreibstil hat mir schon in ihrer Dilogie "Gameshow" sehr zugesagt und so wurde ich diesbezüglich hier nicht enttäuscht. Sehr flüssig und locker wird man durch die Geschichte gezogen.

Mae hat mir als Protagonistin sehr zugesagt. Wir erleben alles ausschließlich aus ihrer Sicht und bekommen somit unmittelbar mit, was für einen Spagat sie tagtäglich hinlegt, um durch ihrer Gefühle (die sie eigentlich nicht fühlen sollte) nicht aufzufallen.
Ihre Familie, vor allem ihre zwei Väter und ihre Schwester Cara sind mir auch sehr ans Herz gewachsen. Von Nick weiß man nicht richtig was man von ihm halten soll und auch hinter Vains Verhalten scheint doch mehr zu stecken, als man denkt.

Das hier beschriebene Szenario hat mir unglaublich gut gefallen. Gerne hätte ich noch mehr über die einzelnen Ringe erfahren und wie sehr sich das Leben von den oberen in Ring 1 und den unteren in Ring 8 unterscheidet, aber vielleicht kommt dazu ja mehr in den anderen Bänden.
Auch die Schwierigkeit mit den VeriTabs wird sehr anschaulich dargestellt und dabei erfahren wir oft auch zwischen den Zeilen, dass man sich doch nicht immer auf das gesprochene Wort verlassen kann. Die Leute finden immer irgendwie einen Weg, die Wahrheit zu umgehen.

Die Liebesgeschichte hat mir auch sehr zugesagt, da sie sehr langsam und eher im Hintergrund ist.
Die Wendung am Ende war hingegen sehr vorhersehbar, ähnlich wie in vielen Dystopien, die so langsam anfangen. Schließlich ging es hier primär darum, die neue Welt zu beschreiben und wie Mae in ihr klar kommt, viel Action war hier also noch nicht. Vom Ende abgesehen. Dennoch keineswegs langweilig!
Der Cliffhanger wiederum hat mich entsetzt zurück gelassen!

Fazit
Franzi Kopka hat mit "Honesty" einen grandiosen Auftakt hingelegt. Slow-Burn- und Dystipie-Fans sollten hier definitiv zugreifen!