Rezension

Unterhaltsamer Dystopie-Auftakt mit kleinen Schwächen

Skyhunter – A Silent Fall -

Skyhunter – A Silent Fall
von Marie Lu

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Legend-Trilogie von Marie Lu ist sicherlich vielen Lesern ein Begriff, mit ihr hat sich die Autorin auf jeden Fall vor Jahren in mein Herz geschrieben. Nun gibt es endlich Lesenachschub von ihr in Form von Skyhunter, dem Auftakt zu einer neuen Dilogie.

Wieder einmal konnte mich Marie Lu mit ihrem Schreibstil überzeugen, der von Seite 1 zu fesseln weiß. Man taucht schnell in die Handlung ab, die direkt actionreich startet und bei der sich das Worldbuilding erst nach und nach erschließt. Dabei hatte ich den Eindruck, dass es sich eher um eine Dystopie handelt als um eine Fantasy mit Romance-Anteil. Insgesamt sollten Leser, die sich sehr auf die Erfüllung von Tropes verlassen, hier vielleicht nicht allzu strenge Maßstäbe anlegen.

Trotz allem fand ich den Auftakt des Buches sehr gelungen und ich wurde auch schnell warm mit den Charakteren, allen voran Protagonistin Talin. Besonders ihre Einschränkungen und ihre Vergangenheit fand ich sehr gelungen umgesetzt, mit ihr können sich sicherlich auch viele Leser identifizieren. Talin trifft im Zuge ihres Einsatzes als Kriegerin auf Red, einen gefangengenommenen Deserteur des verfeindeten Lagers. Durch die Umstände müssen beide zusammenarbeiten, dabei wird klar, dass Red besonders ist... An dieser Stelle möchte ich gar nicht weiter spoilern, es sei nur soviel gesagt: Ich fand die Idee super spannend und interessant, die Umsetzung fand ich an mancher Stelle holprig.

Und das zog sich dann leider wie ein roter Faden durchs Buch. Es ließ sich insgesamt flüssig lesen und wusste durchaus zu fesseln und zu unterhalten, einige Enthüllungen und Wendungen waren für mich aber schwer nachvollziehbar. Ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht und auch mehr Erklärungen zum Worldbuilding. Vor allem ein Aspekt führte bei mir eher zu Augenrollen statt zu Begeisterung, einige Leser werden das aber sicher anders sehen.

Insgesamt ein Buch, bei dem ich hin- und hergerissen bin. Es hat total viel Potential und weiß zu unterhalten, gelangweilt habe ich mich beim Lesen absolut nicht. Dennoch wurde meines Erachtens auch viel Potential unnötig liegen lassen. Auch bin ich aufgrund der angegebenen Tropes von etwas anderem ausgegangen. Dennoch bin ich neugierig auf die Fortsetzung.