Wie viele Anhänger erzählen ein Leben - eine ergreifende Geschichte
Bewertet mit 5 Sternen
♥ Für immer in deinem Herzen ♥
→ ein Roman, der das Herz berührt.
Die Geschichte der Familie Lindsey wird über Generationen hinweg erzählt. Es beginnt im Jahr 1953 mit Lolly, der Mutter und Arden und Großmutter von Lauren. Im Laufe der Handlung erfährt der Leser, wie alles angefangen hat mit dem Bettelarmband und den Glücksbringern. Lolly bekam ihren ersten von der Großmutter Mary, die im Jahr 1901 Irland verlässt und nach Amerika auswandert. Mary hat Talent, sie kann nähen. Diese Fähigkeit bringt ihr einen Job, sie kann Geld sparen, um weiter nach Michigan zu reisen. Und sie kauft ihrer Chefin die alte Singer-Nähmaschine ab. Diese Frau schenkt ihr den Anhänger in Form einer Nähmaschine
S. 96 "Meine Mutter sagte immer: ,Schenk ein Stück von dir selbst. Du weißt nie, was für einen tiefen Eindruck du vielleicht hinterlässt.' Also schenke ich dir ein Stück von meinem Leben. Ich bin alt. ... Aber du ... Du hast dein ganzes Leben vor dir. - Dieser Anhänger hat große Bedeutung: Er steht für ein Leben in der Familie - Ganz gleich, wie weit entfernt sie sein mag."
Von da an war es Tradition in der Familie, dass die Frauen ein Armband mit Glücksbringern besaßen. Und jeder Anhänger hat eine Bedeutung, erzählt eine Geschichte.
Die nunmehr siebzigjährige Lolly erinnert sich an ihre glückliche Kindheit, bis zu dem Geburtstag am 4. Juli, der für sie einer der traurigsten war. Ein Jahr später war ihre Mutter verstorben.
Lollys Tochter Arden lebt in Chicago, es schien so weit weg, fünf Stunden von Lost Land Lake entfernt. Lauren, ihre Enkeltochter, ging aufs College. Das Verhältnis zwischen Lolly und Arden war nicht so, wie man es sich vielleicht wünscht. Es herrschte eine gewisse Kälte zwischen ihnen. Arden, die beruflich stark eingespannt war in ihrem Job bei "Paparazzi", fand nur selten den Weg zu ihrer Mutter. Von ihrem Ex-Mann konnte sie kaum finanzielle Unterstützung erwarten, doch sie tat alles, damit Lauren ihr Studium abschließen konnte. Dass diese aber unglücklich war und viel lieber ein Kunststudium belegt hätte, wird im Laufe der Handlung klar.
Es war Ende Mai, als Arden in ihrer Post einen Brief an sie gerichtet findet. Absender ihre Mutter. Inneliegend eine Karte mit einem Spruch aus "Alice im Wunderland" und ein silberner Anhänger in Form des verrückten Hutmachers. Gleichzeitig die Frage/Bitte, ob sie in diesem Sommer zu Besuch kommen könnte.
Auch Lauren erhält Post von Lolly, ebenfall seinen Anhänger für das Bettelarmband. Er hatte die Form von einem Heißluftballon.
Lauren liebt ihre Großmutter über alles. Sie war so anders, irgendwie verrückt, aber sich selbst treu geblieben. Erinnerungen an die Sommer ihrer Kindheit am Michigansee werden wach. Klar war ihr leider nicht, warum ihre Mutter Arden keine Nähe bzw. Wärme von Lolly zuließ.
Bei einem Gespräch der beiden beschließen sie, ein paar Tage nach Lost Land Lake zu fahren. Das Memorial Day-Wochenende eignete sich ideal dafür.
Zitat S. 52
"Lolly Lindsay war schon die Attraktion von Scoops, so lange Arden zurückdenken konnte. Sie stand bereits seit Jahrzehnten im großen Schaufenster von Dolly's Süßwarenladen, eine prominente Persönlichkeit in dieser tapisch amerikanischen Kleinstadt, auffällig wie die extravagante Mame in Die tolle Tante. ... Lolly war ein regionales Kulturgut.
So überraschen sie Lolly. Die kommenden Tage werden die wohl wichtigsten im Leben für Arden und Lauren. Und Lolly macht ihr sich selbst gegebenes Versprechen wahr und erzählt ihnen zu einer immer passenden Gelegenheit die Geschichten der Anhänger.
Die Charaktere sind wunderbar beschrieben, so dass man wirklich das Gefühl hatte, sie wären real. Lolly strahlt pure Lebensfreude aus, die auch auf mich als Leser übergesprungen ist. Man fühlt sich in die Geschichte hineinversetzt und als Leser wirst du vollkommen in den Bann gezogen.
Die spürbare Liebe Laurens zu ihrer Großmutter, die Geschichte bzw. Problematik zwischen Arden und Lolly ist ausgezeichnet beschrieben. Ebenso die Krankheit, die langsam von Lolly Besitz ergreift. Hier findet die Autorin immer die richtigen Worte, um das ernste Thema etwas aufzulockern. Jede der drei Frauen geht mit der Diagnose anders um. Die Veränderung, die sie zusammen durchmachen, greifbar und authentisch dargestellt. Am berührendsten der Anhänger-Geschichten fand ich
► Der Seetaucher ◄ Für ein Leben mit einer Liebe, die dich immer nach Hause ruft.
Aufgelockert wird die Handlung durch die hinzukommende Charaktere Jake. Die Person bewirkt einiges, auch im Leben von Arden. Wenn es anfangs nicht ganz so aussieht, man merkt sehr schnell, dass die Chemie zwischen Jake und Arden stimmt.
Der Roman endet mit dem Epilog ► Das Buch ◄ Für eine Geschichte, die niemals endet.
Das Wort ENDE braucht es nicht, denn die Geschichte setzt sich immer wieder fort, von Generation zu Generation.
Mit "Für immer in deinem Herzen" hat die Autorin eine ergreifende Familiengeschichte geschrieben. Es besteht immer ein Hauch von Hoffnung auf Glück, das sollte man nicht vergessen. Viola Shipman hat mich mit ihrer wundervollen Art zu schreiben, Worte zu finden, absolut überzeugt. Ich habe jede Seite dieser Geschichte genossen.
Das Buch ging mir sehr unter die Haut und es hinterlässt einen starken, bleibenden Eindruck.