Rezension

Verbrechen lesen

Der Knochengarten
von Val McDermid

Bewertet mit 3 Sternen

Seit dem letzten (zehnten) Fall von Tony Hill, dem Profiler, und Carol Jordan, der Chiefinspektorin, ist alles anders. Carol ist suspendiert, Tony sitzt im Knast. Ausgerechnet er, der so viele hinter Gitter gebracht hat, ist für den Tod eines Menschen verantwortlich. In dieser Zeit wird bei einem Kloster ein Massengrab gefunden - und sämtliche Knochen und Schädel deuten auf tote Kinder. Was ist da passiert? Wieso wissen die Behörden von nichts? Als dann auch noch gleich neben dem Kloster weitere Tote gefunden werden, dieses Mal erwachsene Männer, muss das verbliebene Team von Carol Jordan rotieren, um alles im Überblick zu behalten. Und Carol selbst kämpft mit PTSB und darum, die Kontrolle über ihr Leben nicht zu verlieren. 

Eigentlich finde ich diese Krimis immer sehr unterhaltsam, aber dieses Mal hat sich Val McDermit keinen Gefallen erwiesen. Viel zu langatmig wurde auf alles, vor allem auf das Persönliche eingegangen, die Fälle, um die es geht, vermochten kaum zu fesseln, da zumindest einer der Täter von Anfang an feststand und es auch da auch überhaupt keine Überraschungen gab. Selbst die Grausamkeit im Kloster ging bei all den persönlichen Dramen unter, und bei all den angeschnittenen Fällen gab es kaum eine befriedigende Lösung. Stattdessen kam mir dieses Buch vor wie eine viel zu langgezogene Einleitung zu Teil 12 und damit einem neuen Leben von Tony und Carol. Für einen Krimi ist mir das zu wenig. Ganz wacklige 3 Punkte.