Rezension

Beeindruckend!

Guten Morgen, Genosse Elefant - Christopher Wilson

Guten Morgen, Genosse Elefant
von Christopher Wilson

Bewertet mit 5 Sternen

Guten Morgen, Genosse Elefant
von Christopher Wilson

Ich halte ein Buch in den Händen, dass mich noch einige Zeit in meinen Gedanken begleiten wird.  

Wir befinden uns im Jahr 1954 in Russlands Hauptstadt. Zu diesem Zeitpunkt war Stalin bereits tot. Doch Christopher Wilson hat eine andere Geschichte zu erzählen. Was wäre wenn...

Juri Zipit ist ein Junge, der in seinem bisherigen Leben schon so einige Schicksalsschläge erleiden musste. In seinen 12 1/2 Jahren hat er einen schweren Unfall erlitten, der körperliche und geistige Schäden bei ihm hinterlassen hat. An seine Mama kann er sich nicht genau erinnern, da sie schon lange fort ist. Sein Papa, ein erfolgreicher Tierarzt im Hauptstadtzoo, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Jungen trotz seiner Einschränkungen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Was im Jahr 1954 ausgesprochen schwierig ist.

Eines Tages wird der Vater von zu Hause abgeholt. Er will jedoch nicht ohne seinen Sohn gehen. Beide werden in einen Datscha gebrach. Dort soll der Vater einen geheimen Patienten behandeln. Es handelt sich um den "Stählernen", um Stalin. Juri erzählt in der Ich-Form, was er in dieser Datscha erlebt hat. In seinen einfachen und  doch tiefgehenden Schilderungen wird dieses ganz besonders absurde und doch unfassbar brutale, tragische Geschehen der russischen Geschichte deutlich.

Christopher Wilson versteht es ausgezeichnet, die in einigen Passagen fiktive Geschichte auf eine ganz besondere Art zu erzählen. Was wäre wenn....

Durch satirische, brutale, schmerzhafte und traurige Phasen führt er uns mit unglaublichem Fingerspitzengefühl. Dank Christopher Wilson wird mir Juri Zipit noch lange in Erinnerung bleiben.

Zuletzt erwähne ich noch den Übersetzter Bernhard Robben. Ohne sein Feingefühl für die Person Juri Zipit wäre dieses Buch nicht so fantastisch in unsere Sprache übertragen worden.

Ich empfehle Jedem dieses Buch, der sich nicht scheut, einen satirisch-ironischen Blick in die russische Geschichte zu werfen.