Rezension

Bezaubernde rivals to lovers Geschichte in Zeiten eines göttlichen Krieges

Divine Rivals -

Divine Rivals
von Rebecca Ross

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem sich Iris' Bruder für den Krieg der Göttin rekrutieren ließ, lebt diese mit der Mutter allein in Oath, wo sie die Schule verlässt und ihr Leben als Schreiberling bei der Oath Gazette fristet. Sie möchte unbedingt den Posten der Kolumnistin ergattern, doch damit steht sie nicht allein. Ihr neureicher Kollege Roman hat es ebenfalls auf die Stelle abgesehen und steht besser da als sie, die wegen des Gesundheitszustandes ihrer Mutter oft zu spät kommt. Trotzdem berührt dieser Konkurrent ungewollt ihr Herz. Doch auch die geheimnisvollen Briefe, die eines Abends als Antwort auf eine Nachricht an ihren Bruder durch alte Magie in ihrem Zimmer landen, lassen es schneller schlagen. Und die Bedrohung durch den Krieg der Götter rückt immer näher.

Divine Rivals habe ich einfach auf gut Glück angefangen zu lesen, ohne genau zu wissen, worauf ich mich einlasse. Ich hatte viel Gutes über das Buch gehört und fand das Cover sehr ansprechend. Zudem hatte ich lange kein Fantasy-Buch mehr gelesen. Anfangs war ich überrascht, wie normal die Welt, die Rebecca Ross hier aufbaut, auf mich gewirkt hat. Es ist nicht die hochtechnisierte Welt, in der wir gerade leben, sie fühlt sich eher wie Anfang des letzten Jahrhunderts an, nur dass in Divine Rivals eben noch Götter existieren und manchmal Magie auftaucht, wo man sie als Leser*in nicht unbedingt erwartet. Das macht die Storyline irgendwie unberechenbar und reizvoll. Vor allem in Bezug auf Iris und ihren geheimnisvollen Brieffreund, sorgt das für gefühlvolles Knistern und ich mochte es sehr, wie sich die beiden trotz aller Vorsicht füreinander öffnen. Das bringt jedoch Iris auch in gewisse Konflikte, denn auch Roman, ihr leider Rivale, löst mehr Gefühle in ihr aus, als ihr lieb ist. Nach und nach offenbaren sich hier Verstrickungen in Romans Leben, die ein ganz anderes Licht auf ihn werfen, als das des ehrgeizigen Journalisten.

Der Schreibstil der Autorin ist auch etwas ganz Besonderes, so habe ich es zumindest empfunden. Ihre Sprache ist zart und sie tastet sich sehr langsam voran, was bei manchen Lesern den Eindruck hervorrufen könnte, dass zu wenig passiert. Doch das kann ich so nicht bestätigen. Manchmal empfand ich die Gedanken von Iris und Roman fast als poetisch, tiefgehend und sie reflektiern sehr gut ihre jeweiligen Sichtweisen. Hauptsächlich erzählt die dritte Person von Iris, aber auch Romans Sicht wird berücksichtigt und obwohl ich als Leserin mehr weiß, als die beiden, empfinde ich die Entwicklungen als spannend und zu Herzen gehend. Vor allem ist auch der Krieg zwischen den beiden Göttern anfangs nur fast nebensächlich angedeutet, nimmt aber in der Handlung dann immer mehr Raum ein. Man erfährt Legenden, die die Gründe für den Konflikt beleuchten, doch trotz aller Informationen, bleibt die Götterwelt diffus und unberechenbar. Dadurch hat mich die Geschichte gefesselt, mitfühlen lassen und durch den Cliffhanger war sofort klar, dass ich die bald erscheinende Fortsetzung unbedingt lesen muss. Ein außergewöhnliches Buch mit einem gemäßigten Fantasyanteil und einer gefühlvollen Liebesgeschichte und einem brutalen Krieg zwischen vermeintlichen Rivalen. 5 Sterne