Rezension

Die Welt ist kein Ozean – berührend & andersartig!

Die Welt ist kein Ozean - Alexa Hennig von Lange

Die Welt ist kein Ozean
von Alexa Hennig von Lange

Bewertet mit 5 Sternen

Meinung:

Für mich gab es mehrere Gründe, warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Zu einem habe ich auch „Ach wie gut, dass niemand weiß“ von der Autorin gelesen, dass eine Art Vorgänger Buch zu diesem ist, aber das man auch unabhängig lesen kann. Damals hat mir das Buch gut gefallen, weswegen ich mich auch sehr auf dieses Buch gefreut habe. Außerdem hat sich der Klappentext fantastisch angehört, ich mag solche außergewöhnlichen Liebesgeschichten. Und das wunderschöne Cover, das absolut perfekt zum Buch passt, war ein weiterer guter Grund.

Das Buch beginnt damit, wie Franzi sich auf ihr Praktikum in einer psychiatrischen Klinik vorbereitet. Besonders bei ihrer besten Freundin und ihrer Mutter stößt sie damit auf Unverständnis, doch sie will endlich von ihrem gut behüteten Leben weg und auch mal schlechte Dinge erfahren. Doch obwohl sie sich vorher viel ausgemalt hat, wie das Leben in der Klinik sein könnte, treffen sie doch viele Dinge völlig unerwartet. Auch Tucker, ein wunderschöner Junge, der allerdings weder spricht, noch auf andere Weise kommuniziert, trifft sie unerwartet und schon bald kann sie sich der Faszination für ihn nicht mehr entziehen.

Franzi ist ein sehr hilfsbereiter, wenn auch ein wenig naiver (das legt sich allerdings im Laufe der Zeit) Charakter, der Menschen ziemlich gut verstehen kann. Sie ist recht geduldig und versucht zum Beispiel ihrer besten Freundin mit ihren Problemen zu helfen. Trotzdem ist sie auch ein wenig rebellisch, denn sie will mehr oder weniger aus ihrem behüteten Leben ausbrechen, denn ihre Mutter umsorgt sie viel zu viel. Sie ist auf jeden Fall ein sympathischer Mensch und ich mochte sie sofort. Ihre Vorstellung sind der eines normalen Mädchens, aber sie schreckt nicht vor „Unnormalem“ zurück und kann für ihre Entscheidungen eintreten.

Tucker ist kompliziert, ehrlich gesagt, mochte ich ihm am liebsten, als er noch geschwiegen hat, denn diese kleinen Momente zwischen ihm und Franzi, wenn er ihr ein kleines Lächeln schenkt oder ihr sogar nur zuzwinkert, sind sehr berührend. Denn obwohl Franzi ihm recht schnell eine Reaktion entlockt, was anderen in einem Jahr nicht gelungen ist, wirkt das irgendwie authentisch, es passt und wirkt nicht übertrieben. Mir tat er unglaublich leid, er hat ein schlimmes Traume erlitten und kann nicht mit seiner Schuld leben. Doch Franzi hält zu ihm, was ich toll finde. Weniger toll fand ich dann allerdings, was auf die arme Franzi zukam, als Tucker endlich ein wenig auftaut. Er stürzt Franzi in ein Gefühlschaos, denn sie weiß nicht wie sie ihre weiteren Entscheidungen treffen soll und als eine Person aus Tuckers altem Leben auftaucht zweifelt sie an allem. Wie gesagt, mochte ich die nonverbale Kommunikation zwischen den Beiden sehr gerne, aber zum Schluss hin taut Tucker meiner Meinung nach zu schnell zu sehr auf. Dieser Prozess hätte sich ruhig noch ein wenig ziehen können, mir hätten ein paar mehr Seiten gut gefallen, auf den die Beziehung zwischen ihm und Franzi ihm auf den richtigen Weg hilft, damit es noch authentischer wirkt.  Das Happy End hat mir natürlich aber trotzdem sehr gut gefallen.

Die Handlung des Buches war gut aufgebaut, es gab unterschiedliche Szenen und es immer wieder etwas passiert, sodass es auf keinen Fall langweilig wird. Auch die Geschichte von zum Beispiel Franzis Freundin Nelli wurde eingebaut und sorgte für ein paar Szenen.

Das Buch hat noch weitere tolle Aspekte, zu einem natürlich, dass altbekannte Charaktere wie Sina und Noah auftauchen, aber auch anderseits die interessanten Eindrücke in den Alltag der Klinik. Es war einerseits bedrückend, weil nicht jeder Jugendliche geheilt werden kann und es viele Rückschläge gibt, aber es gibt viele Methoden, um mit den Jugendlichen umzugehen und auch Franzi bringt sich da gut ein, zum Beispiel beim Töpfern.

Der Schreibstil von Alexa Hennig von Lange hat mir wieder sehr gut gefallen, sie schreibt sehr schön und flüssig. Ab und zu sogar mit einer Prise Humor, zum Beispiel wenn Franzi einen sarkastischen Gedanken hat und dann sagt: Kleiner Scherz. Da musste ich schmunzeln.  Sie kann sowohl hoffnungsvoll, als auch bedrückend schreiben und bringt viel Abwechslung.

Fazit:

 Insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen, ich habe viel davon erwartet und wurde nicht enttäuscht. Deswegen möchte ich es jedem empfehlen, der besondere, vielleicht auch traurige, Liebesgeschichten mag. Zum Ende hin hätte ich mir noch ein paar mehr Seiten mit der Entwicklung von Tucker gewünscht, aber ansonsten gibt es nichts zu meckern.

Von mir gibt es 4,5 Sterne!

Kommentare

gaby2707 kommentierte am 04. August 2015 um 16:43

Danke für die interessante Rezi. Da muss ich schauen, dass das Buch bald von meiner Wunschliste verschwindet.