Rezension

Drachen, was braucht es mehr

Flammengeküsst -

Flammengeküsst
von Rebecca Yarros

Meinung:

Erster Satz: Der Einberufungstag ist immer am tödlichsten.

Das Cover ist der Hammer. Ich liebe Drachen und wenn ein Drache auf dem Cover ist, muss ich es lesen. Ansonsten sieht es einfach cool aus und man hat eine gewisse Ahnung, um was es in dem Buch gehen wird.

Der Schreibstil der Autorin ist super zu lesen. Das Buch ist aus Sicht von Violet geschrieben, wodurch man sie wirklich gut kennen lernt. Aber auch die Beschreibungen der Drachen, der Umgebung und allem anderen sind sehr gut gelungen, es ist so, als würde man einen Film anschauen.

Zu Beginn lernt man Violet kennen, die die Aufnahmeprüfung in den Reiterquadranten absolvieren soll. Ihre Mutter ist eine angesehene Generalin und erlaubt nichts anderes. Doch sie ist weder groß noch stark und ihre Mitstreiter wollen sie daher am liebsten Tod sehen. Außerdem binden sich Drachen nur an starke Reiter, was sie nicht ist. Doch Violet lässt sich nicht unterkriegen und überrascht damit nicht nur sich selbst.

Der Einstieg in das Buch ist mir super leicht gefallen. Obwohl manche Kapitel sehr lang sind hat es sich nie so angefühlt und ich kam wirklich schnell weiter. Das lag einerseits an dem gutem Schreibstil und andererseits an der Geschichte selber, denn sie ist einfach grandios. Man startet an dem Tag der Einberufung und Handlung zieht sich über mehrer Monate, wobei man nie das Gefühl hat, dass irgendwas zu schnell geht.

Violet mochte ich echt gerne. Sie weiß, dass sie den anderen körperlich unterlegen ist und setzt daher auf ihren Verstand, was sie ziemlich weit bringt. Ich habe sie auch für ihre Empathie bewundert und ihre Eherlichkeit, denn ich hatte das Gefühl, dass man diese Eigenschaften im Reiterquadranten eher selten findet. Bis zum Ende hat sie eine tolle Entwicklung durchgemacht und sie war schnell einer meiner Lieblingscharaktere.

Anders hat es sich da mit Xaden und Dain verhalten, zwei Charaktere, die ebenfalls wichtig sind. Xaden ist kein Fan von Violet und besonders zu Beginn hat er sich wie der größte Arsch auf Erden verhalten. Zwar lernt man ihn mit der Zeit besser kennen und man versteht vieles mehr, aber trotzdem hat es einige Zeit gedauert, bis ich ihn mochte. Dain hingegen mochte ich bis zum Ende nicht. Er ist ein Freund von Violet, sie kennen sich schon ewig und er behandelt sie wie ein rohes Ei und traut ihr weniger als nichts zu. Seine Bevormundung ihr gegenüber fand ich anstrengend und ich verstand, dass es ihr ebenfalls auf die Nerven ging. Je weiter ich las, desto weniger mochte ich Dain.

Wenn ich jetzt so über das Buch nachdenke wird mir klar, dass man das Ende eigentlich erahnen könnte, denn ich habe das Gefühl sowas schon öfter gelesen zu haben. Alles bis dahin hingegen ist einfach der Wahnsinn. Die meiste Zeit geht für Training und die Ausbildung drauf und auch wenn das zuerst nicht so cool klingt, ist es genaus das Gegenteil. Man lernt so viel über die Welt und die Drachen und es war so faszinierend. Nicht nur wie das alles aufgezogen ist, sondern auch wie abgestumpft da alle sind. Nicht nur wollen sie Violet umbringen, und dürften dies nach den Regeln auch, sie wirkten oftmals emotionslos und lassen sich komplett auf ihre Rolle ein. Besonders Generäle haben diesen Eindruck auf mich gemacht, daher war ich froh, dass es Ausnahmen gab, die nicht nur die Regeln befolgt haben, sondern auch ihren Kopf eingeschaltet haben und Dinge hinterfragt haben.

Spätestens als dann die Drachen dazu kamen war ich hin und weg. An diesem Zeitpunkt weiß man schon ungefähr, wie die Drachen ihren Reiter aussuchen und wie alles abläuft, trotzdem war es super spannend zu lesen, wie die Frischlinge das erste Mal einem Drachen gegenüber gestanden sind. Alles danach war nur noch genial, weil endlich die Drachen eine große Rolle spielten und wichtig wurden.

Ich tue mir richtig schwer irgendwas zu dem Buch zu sagen, das nicht spoilert und auch weil es mir so gut gefallen hat. Xaden, Violet, die Drachen, die Umgebung, alles hat gepasst. Es ist ein sehr langes Buch, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es künstlich in die Länge gezogen wird oder langweilig ist. Alles was passiert, passiert aus einem Grund und baut damit das Ende auf, welches ein paar Überraschungen bereithielt, aber es gab auch Punkte, mit denen ich schon gerechnet habe. Trotzdem war es grandios und ich kann den zweiten Band nicht erwarten.

Es gibt auch eine Liebesgeschichte in dem Buch, die auch wirklich wichtig ist und nicht nur einfach so eingebaut wurde. Ich fand sie realistisch und mir hat sie gut gefallen. Ohne künstliches Drama, ohne dass sie der Mittelpunkt des Buches wurde. Sie war halt da und hat sich nahtlos in den Rest des Buches eingefügt.

Fazit:

Grandios. Jahreshighlight. Mehr muss ich nicht sagen. Ich liebe Drachen und ich liebe dieses Buch, obwohl ich zuerst Angst hatte, dass es mich enttäuschen würde. Jede Seite hielt Spannung bereit und ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Von mir gibt es hier 5 Sterne und eine ganz klare Empfehlung!