Rezension

Düstere Dystopie

Eve & Caleb 01. Wo Licht war - Anna Carey

Eve & Caleb 01. Wo Licht war
von Anna Carey

Bewertet mit 2 Sternen

Das erste was mir aufgefallen ist, ist der schaurige Schauplatz der Geschichte. Es soll ein Amerika ca. im Jahre 2031/2032 darstellen, das durch eine Epidemie mehr oder weniger völlig zerstört wurde. Dabei macht es den Eindruck gänzlich rückständig zu sein, denn es gibt so gut wie keine Technik mehr, lediglich ein paar Funkgeräte oder Radios.
Beim Lesen entstand bei mir eine seltsam bedrückende und frostige Stimmung. Der gesamte Schauplatz wirkt kalt und lässt wenig Raum für Hoffnungsschimmer.
Auch Eve, die weibliche Hauptfigur hinterlässt bei mir eher einen negativen Eindruck.
Nach dem Tod ihrer Mutter kommt sie mit ca. 5 Jahren in eine Mädchenschule und erhält dort eine Erziehung nach Maßstäben des „Neuen Amerikas“. Als sie merkt, dass sie nach ihrer schulischen Ausbildung ihrer Zukunft beraubt werden soll, flieht die mittlerweile junge Frau in die Wildnis. Völlig mittel- und ahnungslos versucht sie einen sicheren Ort zu finden und stößt an ihre körperlichen und seelischen Grenzen.
Seit gut 16 Jahren hat Eve keinen Jungen/ Mann mehr gesehen und wurde in dem Glauben erzogen, dass das andere Geschlecht bösartig und wilder Natur wäre.
(Bis hier hatte ich noch größtes Mitleid mit der Protagonistin.)
Doch als sie von Caleb, einem jungen Flüchtling, gefunden wird und merkt, dass dieser gar nicht so abartig ist wie sie befürchtet hatte, wird sie zunächst einmal hochnäsig. Hält sich aufgrund ihrer Ausbildung für etwas Besseres und Caleb für einen Neandertaler.
Caleb rettet ihr aber nicht nur das Leben sondern bietet ihr zudem Unterkunft und Verpflegung. Also kann sie gar nicht anders als ihn irgendwann mit anderen Augen zu betrachten und ihn zu mögen.
Hier entstand für mich als Leser das erste Mal so etwas wie ein Lichtblick auf ein Happy End. Was allerdings schnell zugrunde gerichtet wurde.
Eve wird mit Gewalt, Tod und der Erkenntnis, dass Liebe die einzige Widersacherin des Todes ist, konfrontiert.
Was die Protagonistin letztendlich für mich aber unsympathisch gemacht hat, war ihr Handeln auf den letzten Seiten. Ich möchte nun ungern zuviel verraten, aber für mich war ihre Entscheidung einfach nicht nachvollziehbar. Was für mich auch ausschlaggebend war das Buch schlechter zu bewerten.
 

2**