Rezension

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Ein guter Fantasyroman (kann Spoiler enthalten)

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich - Mary E. Garner

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
von Mary E. Garner

Mary E. Garner schrieb mit „Das Buch der gelöschten Wörter“ einen Fantasy Roman mit dem der Leser in eine ihn bekannte und doch neue Welt eintauchen kann. Wir begleiten Hope die in ihren Vierzigern ist in die Bücherwelt wo sie versuchen muss mit ihren eigenen Sätzen böse gelöschte Wörter in etwas Gutes umzuwandeln. Dabei hilft ihr der gutaussehende  Rufus mit seinen Kumpanen Lancelot und Guinevere die ihn begleiten. Verräter, Liebhaber und Intrigen gehören zu diesem Buch dazu.

Das Buch erstreckt sich über etwas mehr als 400 Seiten. Leider hat dieses Buch einen recht langsamen und zähen Einstieg der mich irgendwie nicht wirklich motiviert hat weiterzulesen. Für 400 Seiten hat mir der Einstieg bis sie das Ganze mit der Buchwelt erfährt etwas zu lange gedauert das ist jedoch meine ganz eigene Meinung. Sobald das Buch jedoch seinen Mittelpunkt erreicht beginnt der Spannungsbogen an Schwung aufzunehmen. Mir gefällt es sehr wie sie nach und nach mehr Verantwortung übernimmt jedoch ist es etwas übertrieben gewesen, dass sie allein diese Atemberaubenden Kräfte hat und sich das so unglaublich schnell verbreitet. Sie wird wie eine wahre und unbesiegbare Heldin dargestellt.

Der Hauptteil insgesamt hat mir gut gefallen, es war sowohl witzig als auch spannend und man fiebert heimlich für seinen Lieblingswalker mit wobei ich eindeutig jemanden im Blick habe. Mir hat es gefallen auch mal in eine der anderen Buchwelten einzutauchen. Vor allem Dracula konnte ich mir gut vorstellen. Ich hätte gerne mehr von den Welten gelesen da ja hauptsächlich alles an zwei Orten gespielt hat und der Leser nur selten und wenn kurz in eine andere Welt kommt.

Das Ende hatte für mich einige Stärken. Er lässt viele Fragen offen die einen animieren weiterzulesen. Was hat Rufus mit der Mutter von Hope zu tun. Wieso tauchte der Exfreund von ihr auf einmal auf und was ist mit Rufus Bruder. Ist er nun gut oder böse? Es könnte beides sein. Das sind jedoch gute Gründe für mich weiterzulesen und der Story noch weiter zu folgen.  Weiterhin baute sich die Spannung am Ende positiv stark auf um dann in einem Knall zu explodieren und uns mit all diesen Fragen zurückzulassen.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir recht gut. Er lässt sich flüssig lesen und ist wenig verwirrend. Mir gefällt es, dass sie nicht die Perspektiven gewechselt hat und wir nur aus der Sicht von Hope lesen durften.

Die Charaktere waren mir grundlegend sympathisch. Mit der Protagonistin konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren jedoch schmälert das nicht die Sympathie für Hope. Durch ihr doch hohes Alter für eine Fantasy-Protagonistin konnte ich keinen direkten Zugang zu ihr bekommen. Wie bereits erwähnt wird sie fast schon als einzigartige Persönlichkeit gesehen die all das Böse verhindern kann. Das ist ein weiterer Grund warum ich nicht wirklich einen Draht zu ihr erhielt. Sie war zu perfekt für das Ganze und wir wissen alle, dass kein Mensch perfekt ist.

Rufus ist ein sehr interessanter und mysteriöser Charakter den ich gern habe. Er ist der ruhige Protagonist mit einem kühlen Kopf der es nicht bloß auf Frauen abgesehen hat. Mich wundert nur, was er mit der Mutter von Hope zu tun hat. Mir gefiel wie er mit den verschiedenen Charakteren interagierte und eine oberflächliche Beziehung zu Hope aufbaute.

Die Nebencharaktere wie Gwen und Lance mochte ich am meisten. Sie sind wie Sidekicks denen ich gerne zusehen würde wie sie mal miteinander streiten oder wie sie miteinander herumalbern. Die Nebencharaktere waren sehr gut ausgebaut und waren richtig platziert auch wenn am Ende einige Nebencharaktere zusammen kamen bei denen der Leser erst einmal unterscheiden muss wer länger bleibt und wer bloß ein Statist in diesem Buch ist.

Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen. Es erhält gute drei von fünf Sterne von mir. Ich konnte nicht gut in das Buch rein finden, da es doch recht zäh voran ging und dann urplötzlich spannend war und die Protagonistin konnte ich einfach nicht in dieses Buch einordnen. Sie war sympathisch und gleichzeitig mit überragenden Fähigkeiten gesegnet. Das machte den Zugang, zusammen mit dem Alter, nicht einfach.