Rezension

Bücher, Liebe und Verrat

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich - Mary E. Garner

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
von Mary E. Garner

Hope Turner ist über 40 Jahre alt, arbeitet für eine Partnervermittlungsbörse und lebt mehr in ihren Büchern als in der realen Welt. Eines Tages stolpert sie in einen kleinen Buchladen, mehr gezwungen als freiwillig, war ihr letzter Besuch in eben jedem Laden doch alles andere als vergnüglich. Doch dieses Mal ist alles anders: ein geheimnisvoller Mann im Laden lässt ihr Herz schneller schlagen. Und dann ist da ein Duft, den es hier eigentlich nicht geben dürfte… und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse in Hopes Leben. Sie erfährt von einer geheimen Welt. Der Welt der Bücher, die genauso real ist, wie die echte Welt. Und als Hope schließlich sogar in ihrem Lieblingsroman steht, steht auch ihr Leben endgültig Kopf.

 

Mary E. Garner startet hier eine Romantrilogie, die viel verspricht: Abenteuer im Reich der Bücher, Spannung, Fantasy und auch einen gehörigen Schuss Romantik. Und der erste Band der Reihe um „Das Buch der gelöschten Wörter“ kann dieses Versprechen tatsächlich erfüllen. Die Geschichte startet zunächst eher ruhig. Auch wenn viel passiert, wird erst einmal wieder seitenweise geredet und erklärt. Das fand ich streckenweise etwas anstrengend. Aber die Handlung rings herum entschädigt immer wieder. Vor allem als Leser klassischer Romane und Geschichten kommt man voll auf seine Kosten. Es macht einfach Spaß zu lesen, wie sich die verschiedenen Figuren aus großen Werken der Weltliteratur wie Stolz und Vorurteil, Robin Hood oder Anna Karenina wohl weiterentwickelt haben, nachdem ihre Geschichten erzählt sind. Und die Idee an sich, eine Welt, in der sich die vielen Buchfiguren treffen und das geschriebene Wort größte Macht hat, ist wirklich toll umgesetzt. Sie ist natürlich nicht neu. Aber Mary Garner gibt ihr mit dem Buch der gelöschten Wörter eine ganz neue Richtung. Ein Buch, dass gelöschte Sätze aus dem Internet sammelt, um sie unschädlich zu machen. Und darum herum eine ganze Geheimorganisation!

 

Nachdem die erste Hälfte der Buchers eher seicht vor sich hindümpelt, viele Seiten gefüllt mit Bücher-Sightseeing und eben jeder Menge Erklärungen, nimmt die Handlung im zweiten Teil doch deutlich an Fahrt auf. Und ab da war ich absolut gefesselt und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Am Ende lässt einen Mary Garner dann mit einem fiesen Cliffhanger zurück, der viele Fragen aufwirft, über die ich jetzt bis zum Erscheinen des zweiten Bandes werde grübeln müssen. Zum Glück ist es nicht mehr lange bis dahin. Und ich denke, Band 2 kann nur noch besser werden: weniger Erklärungen, mehr Spannung, und vielleicht ja auch endlich die Liebe für Hope?