Ein Jahreshighlight
Bewertet mit 5 Sternen
Wenn ein Buch dieses spezielle Gefühl auslöst und ich denke, dass es etwas ganz besonderes werden könnte, und wenn ich -statt es gleich in einem wegzusuchten - beim Leser immer langsamer werde, dann habe ich eins meiner Jahreshighlights gefunden. So erging es mir mit dem Donnerstagsmordclub.
Die Mischung von rüstigen Rentern im Seiorenheim mit einer Affinität zu ungelösten Mordfällen finde ich ja schon einmal einen Geniestreich. Und ich muss sagen, allein das amüsante Setting ist ein kleiner Geniestreich, spiegeln sich hier doch jede menschliche Eigenart in den unterschiedlichsten Charakteren wieder. Hier kommen ganz starke Inspector Barnaby-Vibes auf, denn auch in diesem ländlichen Idyll wird munter gemordet. Ein mysteriöser Mordfall ruft hier den Donnerstagsmordclub auf den Plan, ein Potpourri der unterschiedlichsten Charaktere und Eigenschaften, die abwechselnd die Handlung erzählen. Unsere Senioren sind allesamt sehr eigen, zum Teil skurril, aber alle unglaublich liebenswert und wachsen dem Leser schnell ans Herz.
Ebenso wie die ermittelnden Polizeibeamten wickeln sie auch den Leser schnell mit Charme und der Leichtigkeit des Alters um den Finger. Diese Truppe ist wirklich hochgradig amüsant und man möchte sie auf noch mehr ihrer Abenteuer begleiten.
Denn den Durchblick, den haben sie! Die Handlung hat es trotz des eher ruhigen Erzählstils in sich. Und so meint der Leser, er hätte nun endlich die Erkenntnis erlangt, als just in dem Moment eine neue Wendung um die Ecke kommt. Die Krimihandlung ist wirklich klasse, an manchen Stellen vielleicht einen Tick zu sehr in die Länge gezogen und zu viele Nebenschauplätze eröffnet. Hierdurch zeigt sich aber, dass in der Provinz scheinbar jeder eine Leiche im Keller hat. Viel zu tun für unsere Senioren!