Rezension

Ein Serienmörder macht Jagd auf fettleibige Menschen

Die Kälte in dir - Oliver Kern

Die Kälte in dir
von Oliver Kern

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

In Stuttgart geht ein Serienmörder um, Panik wird geschürt und bisher gibt es wenige Erkenntnisse, bis darauf, dass alle Opfer fettleibig gewesen sind. Was treibt den Mörder an?

Kristina wird mit dem Fall betraut, doch leider hat sie ein Problem, denn sie darf momentan kein Auto fahren, ziemlich ungünstig in einer laufenden Ermittlung. Wie soll sie zu den Tatorten gelangen? Da wird ihr von ihrem Vorgesetzen Daniel vor die Nase gesetzt, ein momentan vom Dienst suspendierter Kommissaranwärter, der für sie den Chauffeur spielen soll. Die Ermittlungen beginnen und nehmen rasant an Fahrt auf, entsprechend der Wut des Mörders.

 

Fazit:

Mit "Die Kälte in dir" legt Oliver Kern einen temporeichen und spannenden Kriminalfall vor. Kristina Reitmeier, die Hauptprotagonistin, von ihrem "Partner" Daniel als "rote Zora" bezeichnet, ist eine eigensinnige Ermittlerin, mitunter mürrisch, scheinbar unnahbar und zu Alleingängen neigend. Dies liebe ich an Krimis, wenn die Ermittler ihre Eigenheiten haben, ja teilweise merkwürdig erscheinen, doch genau das sind die typischen menschlichen Charakterzüge. Was sie ebenso auszeichnet ist ihr unbedingter Wille, den Fall aufzuklären, nicht um dafür gerühmt zu werden, sondern einfach ihre Arbeit erfolgreich zu erledigen. Dass zeigt sich auch an ihren Alleingängen.

Was für mich das Buch auch spannend gemacht hat, ist das Abschnitte aus Sicht des Mörders geschrieben waren und man somit als Leser an seinen Gedanken teilhaben konnte. Das Geschehen wird somit nicht nur aus einer Perspektive erzählt.

Für mich hätte die Ermittlungsarbeit und die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen noch besser geschildert werden können, die Anfänge sind mit dem Kriminaltechniker Sampo Hietaniemi gemacht, hier wird eine Art vertrauliche Basis zwischen beiden geschafft. Der Rest fehlt mir etwas, auch Ralf und Sonja bleiben deshalb zu bleich und erscheinen nur am Rand des Geschehens und können sich so im Fall nicht etablieren.

Die Rolle von Daniel wird etwas mehr ausgeschmückt, er weiß, dass er sich eigentlich keine Fehltritte mehr leisten kann, wenn er weiter bei der Polizei bleiben möchte, doch auch er kann es nicht lassen und unternimmt Alleingänge, wobei er oft ungeheuerliches Glück hat, dass er am Leben bleibt. Manchmal sind mir hier die Vorgänge zu konstruiert, so dass ich für das Werk 3,5 Punkte/Sterne vergebe.

Nichtsdestotrotz werde ich die Reihe um Kristina und Daniel weiterverfolgen/lesen.