Rezension

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Gelungenes Debüt

Die Kälte in dir - Oliver Kern

Die Kälte in dir
von Oliver Kern

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch ist der Auftakt einer neue Reihe um ein ungewöhnliches Ermittlerduo: Kommissarin Kristina Reitmeier, die ursprünglich aus München kommt, und Daniel Wolf, der eigentlich ein duales Studium absolviert, aufgrund eines internen Ermittlungsverfahrens aber zum Fahrer abgestellt wurde. Das birgt zwischen den beiden natürlich einiges Konfliktpotenzial und es raucht und kracht zwischen den Beiden ganz heftig. Das macht den Roman nicht nur spannend, sondern auch menschlich und manchmal witzig. Man darf gespannt sein, wie sich die beiden Figuren weiter entwickeln. Interessant fand ich den Titel, der im Gegensatz zur sommerlichen Hitze steht, während der der Roman spielt. Der Täter hat Kälte in sich und abgrundtiefen Hass. Während der Täter die Kälte in sich spürt, hat Kristiana Panik davor. Man weiß als Leser jedoch nur, dass das in ihrer Vergangenheit bedingt ist, nicht aber warum.

Insgesamt ist das Team ein sehr butnes. So arbeiten neben der coolen Kommissarin und dem Hitzkopf Daniel noch der Kriminaltechniker Sampo, der aus Finnland stammt und auch eine Pathologin, die die Männer alle sehr gut finden, Kristina aus persönlichen Gründen jedoch nicht. Eine absolut nicht homogene Gruppe, die das Geschehen umso lesenswerter und auch liebenswerter macht. Der Roman besticht mit einer schönen, sehr bildhaften Sprache. Zum Beispiel, wenn Daniel denkt: "Rückblickend waren der Alkohol und die vielen Tabletten, die er tagsüber geschluckt hatte, in seinem Magen keine Freund geworden." Da musste ich echt grinsen.

Im Prolog liet man von einem Mann, der zufällig einen alten dicken und reichen Mann wiedersieht und beschließt, ihn zu töten. Erst nach mehr als 120 Seiten taucht der vermeintliche Täter wieder auf - der Leser weiß allerdings bis zum Ende nicht, um wen es sich dabei handelt. Bis dahin - als der Täter wieder "zu Wort" kommt - gibt es schon zwei Tote und ratlose Ermittler rund um die Kommissarin. Dann wird noch das LKA eingeschaltet und es wird noch spannender.

Interessant fand ich auch das Cover, das sehr ungewöhnlich ist, auch durch die Schrift, die quer über das Cover läuft.