Rezension

Spannender Thriller mit unfreiwilligem Ermittlerduo

Die Kälte in dir - Oliver Kern

Die Kälte in dir
von Oliver Kern

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Thriller "Die Kälte in dir" von Oliver Kern erzählt die Geschichte eines Serienmörders, der in der Stuttgarter Umgebung sein Unwesen treibt. Auf der Suche nach seinem Hund wird ein Bauer auf eine grausig zugerichtete Leiche aufmerksam, da sein Hund einen Unterarm des toten Mannes anschleppt. Als er daraufhin die Polizei informiert, stellt diese fest, dass die Leiche schon über längere Zeit dort liegt, denn sie ist bereits stark verwest. Das liegt zum Teil auch an der Hitze, die gerade in Deutschland herrscht. Sie macht es den Polizisten nicht gerade leicht bei ihren Ermittlungen. Außerdem kommt erschwerend hinzu, dass die ermittlende Kommissarin Kristina Reitmeier derzeit keinen Führerschein besitzt, da sie diesen aufgrund zu schnellen Fahrens abgeben musste. Als Fahrer wird ihr ein suspendierter Polizeistudent zur Verfügung gestellt.

Mir hat die Ermittlung mit den beiden zusammengewürfelten Ermittlern sehr gut gefallen. Besonders die Tatsache, dass die beiden sich anfangs nicht besonders gerne mögen. hat dazu bei getragen, dass mir das Buch so gut gefallen hat. Obwohl die beiden sich zuerst nicht sehr sympatisch finden, arbeiten sie eigentlich gut zusammen, merken das allerdings zuerst gar nicht. Es gefällt mir, dass die beiden Ermittler sehr individuell sind und beim Ermitteln nicht zu einer Person verschmelzen. Auch finde ich sehr gut gelungen, dass man bis fast zum Ende des Buches nicht ahnt, wer hinter den Morden steckt. Das Motiv des Mörders finde ich sehr gut dargestellt und in gewisser Weise auch "nachvollziehbar". Insgesamt hat mir der Inhalt des Thrillers sehr gut gefallen. Das einzige, was ich etwas schade finde, ist, dass das Ende nicht jede Frage des Lesers vollständig beantwortet und ein oder zwei Fragen ungeklärt bleiben, bzw. der Leser nur Vermutungen anstellen kann.

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Außerdem erzeugt der Autor mit seinem Schreibstil eine Spannung, die sich beinahe von der ersten bis zur letzten Seite des Buches zieht. Das, finde ich, gehört sich für einen guten Thriller und hier ist es wirklich gut gelungen. Auch gut gelungen finde ich den Aufbau des Buches. Besonders den Wechsel der Erzählperspektieven innerhalb der einzelnen Kapitel finde ich gut, da der Leser das Geschehene so von verschiedenen Seiten aus geschildert bekommt. Außerdem ist er so über das Geschehen an mehreren Orten gleichzeitig informiert, sodass er einen allumfassenden Überblick erhält.

Das Cover des Buches hat mir auch sehr gut gefallen, da es einen gewissen Vorgeschmack auf den Inhalt des Buches vermittelt. Die Spritzenspitze (so interpretiere ich das Bild) passt sehr gut zum Inhalt des Buches, wobei der Leser erst relativ zum Schluss erfährrt, was es damit auf sich hat. Mehr möchte ich an dieser Stelle natürlich auch nicht verraten. Auch die roten Blutstropfen auf dem dunklen Untergrund finde ich irgendwie sehr passend, da sie für einen gewissen "Gruselfaktor" sorgen und auch der gehört zu einem guten Thriller eben dazu.

Insgesamt hat mir der Thriller sehr gu gefallen, da er sehr spannend geschrieben ist. Auch finde ich das Ermittlerduo sehr sympathisch und ich finde auch, dass sie sehr gut zusammen passen. Ich hoffe, dass sie noch in weiteren Fällen zusammen ermitteln werden und das nur der Auftakt einer Thrillerserie ist.