Ein zauberhaftes Buch über Ängste, die Liebe und das Verzweifeln, aber auch über Hoffnung und Glück.
Bewertet mit 4 Sternen
"Der Duft nach Safran, Leder und Zimt in den marokkanischen Souks, die er als junger Mann erkundet hat; die Töpferwaren, die handgewebten Teppiche, die Kinder auf der Straße, die Ziegen in den Bäumen; die Orangenbäume am Straßenrand, ein erfrischender Minztee; das Morgengebet, das einen aus dem Schlaf reißt und die Stadt erfüllt." Zitat Seite 72
Die Geschichte des verlassenen Mädchens und ihre aufrichtige Freundschaft zu dem alten Anatole berührt mich sehr. Durch Manon gewinnt dieser alte Mann wieder Lebensmut und Zuversicht in sein einsames von Altersgebrechen gezeichnetes Leben.
Auch Manon profitiert von der liebevollen Fürsorge Anatoles und entwickelt wieder Träume und die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrer Mutter.
Die gemeinsame Reise wird zu einer Offenbarung der Gefühle, Ängste und Erlebnisse aller Mitfahrenden. Dabei werden die Charaktere immer weiter entwickelt, bis man ihre tiefsten Sorgen und Hoffnungen kennt.
Die Autorin versteht es in diesem einzigartigen Buch, wunderbar leicht über die Liebe, das Alter, die Einsamkeit und Verzweiflung, aber auch über Hoffnung und Glück zu schreiben. Diese eine Reise verbindet all diese Gefühle in wundersamer Weise miteinander.
Besonders hervorheben muss ich die wunderschönen Reisebeschreibungen und fremdländischen Eindrücke, die Aude Le Corff hier vermittelt. Dadurch bekommt man das Gefühl persönlich direkt in Spanien und Marokko zu sein.
Das recht abrupte Ende ist mir allerdings ein wenig zu viel "heile Welt" und hätte durchaus noch Potential zum Ausbau gehabt.
Eine wunderschön erzählte Geschichte über menschliche Probleme, die wirklich mitleiden lässt. Aber auch Balsam für die Seele durch einzigartige Zitate aus Geschichten und Gedichten von Guy de Maupassant, Jean Genet, Antoine de Saint-Exupery, Stefan Zweig und Jean Lahor.
Ein Buch zum Träumen und Nachdenken über die menschliche Psyche.