Rezension

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Fairytale gone cheesy

Cinder & Ella - Kelly Oram

Cinder & Ella
von Kelly Oram

Bewertet mit 3 Sternen

Man kann dieses Buch wahrscheinlich mit vielen Worten beschreiben, aber "authentisch" sollte in keiner Rezension dazu vorkommen. Denn das ist es selbst für amerikanische Verhältnisse mit ihrer teilweisen Over-the-Top-Theatralik und Schmalzigkeit nicht. Und damit meine ich noch nicht einmal, dass ein normales Mädchen in Kontakt mit einem Hollywood-Star gerät. Das halte ich sogar für möglich. Und bei einem von 10 Millionen Mädchen gelingt es dem Fangirl auch mal, ihren Schwarm zu erobern - wie Jake T. Austin und seine Freundin zeigen. 

~~~ACHTUNG: in diesem Abschnitt gibt es Spoiler!~~~

Aber so vieles andere in dem Buch ging mir viel zu glatt... 
Die eine Stiefschwester wird zack zur allerbesten Freundin. Bei Vivian gings genauso schnell, und nach nur einem Kennenlernen mit deren Dads opfern diese ihre gesamte Freizeit und kreieren Kostüme für sie und ihre Freunde, und laden sie sogar ein bei ihr zu wohnen! Obwohl sie selbst ja nur eine kleine Wohnung haben! Why? (Wieso Ella von ihrer Familie so unbedingt weg wollte, wo sie doch endlich gerade anfingen sich zu vertragen, verstehe ich sowieso nicht! Nur damit sie Anastasia aus dem Weg gehen konnte??)
Rob steht ja anscheinend selbst sehr auf Ella (und auch das wurde kaum nachvollziehbar dargestellt), hat aber dennoch kein Problem damit dass sie jemand anderen will. Er ist total verständnisvoll und unterstützt sie.
Brian ist sich von Sekunde eins an sicher, dass er sie und keine andere haben will. Für mich macht es schon einen Unterschied, jemanden zur besten Freundin zu haben oder als Girlfriend. Man kann nicht automatisch davon ausgehen, dass wenn ersteres passt das auch das zweite passt.
Die Ärzte-Crew von Ella steht anscheinend jederzeit bereit und hat überhaupt keine anderen Verpflichtungen. Ein Anruf reicht, und sie sind sofort zur Stelle. Wie die Paw Patrol.
~~~Spoiler ENDE~~~

Wenn man dieses Buch aber als Märchen liest, oder besser noch als Fanfiction, dann kann man viel Freude beim Lesen und vor sich hin schmachten haben. Es liest sich wie ein niedergeschriebener Traum, den Mädels haben, wie sie irgendwann einmal ihren Lieblings-Promi für sich gewinnen können. Vor 20 Jahren hätte mir das vielleicht auch noch besser gefallen, mittlerweile bin ich anscheinend doch ein bißchen zu alt (und generell viel zu pragmatisch-realistisch) veranlagt. Warum hab ich es dennoch gelesen? Weil es zig-mal in den allerhöchsten Tönen gelobt wurde, und nie auch nur ein schlechtes Wort darüber zu lesen war. Na klar bin ich dann auch neugierig! Und jetzt bin ich eben schlauer.