Rezension

Fast perfekter Thriller

Der Todeskünstler - Cody Mcfadyen

Der Todeskünstler
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Der Todeskünstler" ist der zweite Teil aus Cody McFadyens Reihe um die FBI-Agentin Smoky Barrett. Wie in "Die Blutlinie" jagt sie einen Serienmörder, der es sich anscheinend zu Aufgabe gemacht hat, das Leben der 16jährigen Sarah zu zerstören, indem er seit ihrem sechsten alle Menschen tötet, die sie liebt. Da ihr bis dahin niemand geglaubt hat, verlangt sie nach der Ermordung ihrer Pflegefamilie nach Barrett und lässt diese ihr Tagebuch lesen. Die Jagd nach dem "Künstler" beginnt.

Genau wie "die Blutlinie" ist auch "der Todeskünstler" das reinste Blutbad mit detailierten Beschreibungen von Tötungsmethoden, Folter und übel zugerichteten Leichen. Absolut nichts für schwache Nerven also.
Gleichzeitig ist das Buch aber auch unglaublich spannend, man kann es kaum aus der Hand legen. Außerdem schreibt McFadyen sehr emotional. Sein Stil kann den Leser fesseln. Ich habe nur wenige Thriller gelesen, die mit McFadyens Reihe mithalten konnten, was Spannungsaufbau und Emotionalität angeht.

Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es natürlich immer. Zum Beispiel ist das Ende zum Teil sehr pathetisch und ihre gerade einmal 10jährige Pflegetochter Bonnie mehr als frühreif, wodurch sich teilweise sehr unrealistisch erscheinende Situationen ergeben.
McFadyen tarnt seinen Mörder auch nicht wirklich gut. Sobald er als reale Person in der Handlung auftaucht(Gott sei dank relativ spät), ist durch seine Rolle und vor allem durch seine äußere Beschreibung, die Smoky dem Leser liefert, wenn sie ihn das erste Mal trifft, absolut klar, dass er sich zum Schluss als Täter herausstellen wird. Zum Glück stört das die Spannung nicht wirklich, auch wenn man sich Smokys Erleuchtung vielleicht ein paar Seiten vorher wünschen könnte.
Eine kleiner Kopfschüttler vielleicht noch: Wie kann es passieren, dass eine Person bis Kapitel 57 "Jessica" heißt, in Kapitel 58 "Jennifer" und ab 59 dann wieder "Jessica"? Leider konnte ich nicht im englischen Original nachschauen, ob es nur das deutsche Buch betrifft, aber sowas muss doch auffallen! Rechtschreibfehler oder ein fehlendes "du" zwischendurch, kann mal passieren, aber ein vollkommen anderer Name? Das muss doch vor der Veröffentlichung auffallen.

Trotzdem: Ein nahezu perfekter Thriller, ich kann ihn nur empfehlen. Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen und dabei auch eine fast schlaflose Nacht in Kauf genommen. Man kann das Buch einfach nicht weglegen und schlafengehen. Es ist viel zu mitreißend.