Rezension

Für mich kein Thriller

Der Todeskünstler - Cody Mcfadyen

Der Todeskünstler
von Cody Mcfadyen

Bewertet mit 3 Sternen

Ich fand schon den ersten Roman von Cody McFadyen "Die Blutline" nicht besonders und kann den Hype überhaupt nicht nachvollziehen. Für mich ist "Der Todeskünstler" kein Thriller! In einem Thriller geht es meiner Meinung nach darum einen Mörder zu jagen. Dies ist hier aber nur Nebensache, die Jagd nach dem Mörder macht etwa 10% des Buches aus. Der Großteil des Buches , etwa 80% ist eine Beschreibung von sämtlichen Brutalitäten, quasi die Autobiographie eines Opfers des Todeskünstlers. Die restlichen 10% erzählen was im Privatleben von Agentin Smoky Barrett passiert.

Diese versucht nach den Geschehnissen in Band 1 wieder ein normales Leben zu führen und Ordnung in ihr Privatleben zu bringen. Außerdem steht sie vor der Entscheidung weiterhin fürs FBI zu arbeiten, oder als Ausbilderin nach Quantico zu gehen. Ihr bleibt jedoch nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn nach einem brutalen Mord an einer Familie droht die einzige Überlebende, ein junges Mädchen namens Sarah, sich umzubringen, wenn sie nicht mit Smoky reden kann. Am Tatort angekommen erfährt unsere FBI-Agentin dann von Sarah, dass dies nicht der erste Besuch des "Todeskünstlers" war. An Sarahs 6. Geburtstag hat er zuerst zugeschlagen und ihre Eltern und ihren Hund ebenfalls brutal ermordert. Seitdem tötet er jeden, den Sarah liebt, denn ihr Schmerz ist seine Rache...

Ich habe überhaupt nichts gegen blutige und brutale Thriller, aber zu einem guten Thriller gehört für mich mehr als die Aneinanderreihung bestialischer Grausamkeiten. Der Schreibstil hat für mich Bild-Niveau. Nach Schema "er sagte dies, sie tat das, daraufhin sagte sie noch jenes..." erzählt uns McFadyen seine Geschichte. Die ersten 50-60 Seiten werden nur mit dem Privatleben der Ermittlerin Smoky Barrett gefüllt und auch später im Buch kommen viele unwichtige Passagen, die nichts mit der Story an sich zu tun haben und die man deutlich hätte kürzen können. Für mich kam außer am Schluss auch kaum Spannung auf, denn es finden in diesem Buch kaum Ermittlungen statt. Vielmehr erzählt uns Sarah anhand ihrer Tagebucheinträge ihre Lebensgeschichte. Zudem sind viele Dinge einfach nur unlogisch. Die Idee ans sich, also das Motiv desTäters und sein Verhalten finde ich für einen Thriller gut, jedoch ist er schlicht miserabel umgesetzt worden. Für die Idee und da zum Schluss doch noch ein wenig Spannung aufkam vergebe ich sehr schwache 3 Sterne.

Fazit: Für alle die McFadyens Schreibstil und Smoky Barrett mögen ist dieses Buch sicher nicht enttäuschend. Ich persönlich erwarte mir allerdings mehr von einem Thriller und habe stellenweise sogar überlegt das Buch abzubrechen, da es sich teilweise wie Kaugummi gezogen hat.