Rezension

Für jede Tote eine besondere Blüte

Der Blütenjäger: Thriller - Catherine Shepherd

Der Blütenjäger: Thriller
von Catherine Shepherd

Bewertet mit 4 Sternen

Im mittlerweile schon vierten Fall, in dem Laura Kern ermittelt, werden junge Frauen aus Clubs entführt, im Spandauer Wald ausgesetzt und, nachdem sie angehalten werden um ihr Leben zu laufen, letztendlich mit einem gezielten Schuß ins Herz getötet. Der Serienkiller legt neben die Toten in ihren schönen Abendkleidern jeweils eine Blume (immer eine andere) und ein Foto, dass sie noch lebendig zeigt. Da Laura mit ihrem Team allein nicht so recht weiterkommt, bittet sie die Psychologin Niemeyer um Mithilfe. Was Laura und ihre Kollegen nicht genügend in Betracht ziehen, ist die Spur, die in die Vergangenheit führt und ebenfalls in einem Wald seinen fürchterlichen Anfang nahm... 

Der Thriller basiert auf zwei Handlungssträngen, die erst fast am Ende des Buches zusammenfinden. In der Gegenwart werden die Ermittlungen zu den Morden durch mehrere Verdächtige am Laufen gehalten, unterbrochen ab und zu durch die eingestreuten Einblicke in das diffizile Privatleben der Laura Kern. Dann gibt es die Berichte über einen kleinen Jungen, der scheinbar keinerlei Erinnerung an die Vorgänge 20 Jahre zuvor, die Abläufe um den Tod seiner jüngeren Schwester, mehr hat. Es bleibt alles sehr vage, verschwommen, diffus. Das Ende kam dann in der Person des Täters überraschend. Es wird zwar alles, auch warum er die Blumen neben die Toten legt, gut erklärt. Doch der komplexe Zusammenhang wirkte auf mich nicht ganz schlüssig. Vielleicht auch, weil so viele Jahre seitdem vergangen waren? Ich weiß es nicht. Es ist ein Gefühl, was ich bei den anderen Thrillern nicht hatte. Auf alle Fälle war auch diese Story sehr unterhaltend, gut zu lesen, mit vielen Cliffhangern und Wegen in die Irre. Ich war ständig am Miträtseln! Das sind wesentliche Faktoren für mich.

Fazit:

Wie gewohnt von Catherine Shepherd:

Der Plot ist durchgehend spannend aufgebaut, mit einigen Verdächtigen und überraschenden Wendungen. Trotzdem konnte es mich nicht ganz so gefangen nehmen wie der Vorgänger („Der Flüstermann“), da die Handlung zeitweise einige Längen aufwies. Es schien als hätten sich die Ermittler festgebissen und wüßten nicht weiter. Die Auflösung erfolgte für mich daher zu plötzlich und etwas konstruiert.

Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Band dieser Reihe. Vielleicht macht Laura dann einen entscheidenden Schritt in ihrem Privatleben?

Die Laura Kern Reihe:

Krähenmutter
Engelsschlaf
Der Flüstermann
Der Blütenjäger