Rezension

Gelungener Auftakt, der einen Haufen Fragen aufwirft

Cat & Cole: Die letzte Generation - Emily Suvada

Cat & Cole: Die letzte Generation
von Emily Suvada

Bewertet mit 4.5 Sternen

Krankheiten und körperliche Makel sind dadurch nahezu nicht mehr existent, dass Mensch und Technik verschmolzen sind. Nach der Geburt bekommt jeder ein Panel eingesetzt, welches mit dem Körper wächst. Darauf sind verschiedene Apps installiert, die beispielsweise den Körper modifizieren, die Sicht schärfen oder das Hörvermögen erweitern können. Die Perfektion ist greifbar, aber nur fast. Denn viele Menschen sterben durch den sogenannten Hydra-Virus. Dieser löst zuerst ein Fieber aus, greift dann die Zellen an und lässt letztendlich den Körper explodieren. Die Wolke, die entsteht ist hoch infektiös. Sämtliche Forscher suchen einen Impfstoff.

Cats Vater ist ein brillianter Wissenschaftler. Er wird jedoch von Cartaxus entführt. Diese Organisation besitzt das Monopol über die Panels. Die letzten Worte an seine Tochter waren, dass Cartaxus sie niemals kriegen darf. Deshalb hat sie sich die letzten zwei Jahre erfolgreich versteckt. Doch plötzlich spürt Cole sie auf, ein genetisch veränderter Mensch, der zu einer besonderen Waffe ausgebildet wurde. Er teilt ihr mit, dass ihr Vater zwar endlich das Gegenmittel gefunden, es allerdings vor seinem Tod verschlüssselt hat. Somit ist die begnadete Hackerin Cat die einzige, die es dechiffrieren und der Menschheit zugänglich machen kann. Doch kann sie Cole, der ganz offensichtlich von Cartaxus kommt, vertrauen?

Die Protagonisten sind großartig und auch die Nebencharaktere haben den gewünschten Tiefgang. Nach und nach erfährt man wie es dazu kam, dass jeder einzelne heute so ist wie er eben ist. Dabei stehen einem teilweise die Haare zu Berge. Natürlich gibt es auch hier eine Liebesgeschichte, allerdings steht diese nicht im Vordergrund. Es ist einfach schön, dass sie nur dezent eine Rolle spielt. Sie bereichert ohne aufdringlich zu sein.

Der Schreibstil ist locker und leicht, allerdings ist er schon etwas komplizierter als bei einem “normalen” Jugendbuch. Die Themen Technik und Genetik ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Daher wird grade zu Beginn sehr viel erklärt. Es dauert ein wenig bis man sich in der Materie eingefunden hat, doch auch für Laien wie mich ist alles recht verständlich dargestellt. Für mich macht grade dieser Mix aus Sci-Fi, Technik und dem Szenario einer Apokalypse den besonderen Reiz aus.

Zudem beinhaltet die Geschichte sehr viele Spannungsspitzen und wird niemals langweilig. Mich hat sie von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und oft überrascht. Die Handlung ist nicht vorhersehbar und beeindruckt durch einige interessante Wendungen. Grade die letzten 100 Seiten lassen all das, was man zu wissen glaubte wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen. Damit ist “Die letzte Generation” ein gelungener Auftakt, der einen Haufen Fragen aufwirft. Ich habe definitiv Lust auf mehr!