Rezension

Gelungener Auftakt einer typischen Schwedenkrimireihe

Apfelmädchen
von Tina N. Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Das Thrillerdebut von Tina N. Martin spielt im Heimatort der Autorin in Nordschweden.

Eine Lehrerin wird von ihrem Ehemann erhängt im gemeinsamen Haus aufgefunden, ihre Hände von zwei Nägeln durchbohrt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Calle Brandt beginnt die Kriminalkommissarin Idun Lind zu ermitteln. Doch es gibt wenig Anhaltspunkte für dieses brutale Verbrechen.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Ein Handlungsstrang beginnt 1975, der andere ist in der Gegenwart angesiedelt. Die Trennung ist deutlich erkennbar durch entsprechende Kapitelüberschriften, die zeitliche Orientierung dadurch leicht möglich. Etwas problematischer ist die Vielzahl an Personen, die im Verlauf des Romans in Erscheinung treten, aber insgesamt lässt sich der Krimi schnell und leicht lesen. Als Thriller würde ich ihn eher nicht einstufen, obwohl einige sehr grausame und brutale Szenen sicher nicht für jeden Geschmack geeignet sind. Trotzdem ist der Erzählstil eher ruhig, den Charakterzeichnungen wird viel Raum zugestanden, gelegentlich auf Kosten der Spannung. Da es sich hier aber um den Auftakt einer Reihe handelt, müssen die Hauptprotagonisten natürlich erst eingeführt werden.

Durch den Erzählstrang in der Vergangenheit ist vieles schon früh erkennbar, trotzdem bleibt bis zum Ende eine gewisse Spannung erhalten.

Mein Fazit:

Apfelmädchen ist ein typischer Auftakt einer schwedischen Thrillerreihe, der auf zwei Zeitebenen spielt und auf das Team von sehr verschiedenen Ermittercharakteren setzt. Einige Szenen sind nichts für zartbesaitete Gemüter, trotzdem werden Thrillerfans vermutlich Spannung vermissen. Für alle anderen kann ich den Roman durchaus empfehlen, wenn auch für die Fortsetzung noch etwas Luft nach oben bleibt.