Rezension

Genialer Thriller

Apfelmädchen
von Tina N. Martin

Bewertet mit 5 Sternen

Als in Nordschweden eine Lehrerin grausam ermordet an einem Deckenhaken aufgehangen von ihrem Ehemann im eigenen Haus aufgefunden wird, übernehmen Idun und ihr Partner Calle die Ermittlungen. Ich habe generell ein Faible für Krimis/Thriller aus den skandinavischen Ländern und dieses Mal sind meine Erwartungen an einen guten Thriller sogar noch übertroffen worden. Nicht nur die Protagonisten, insbesondere die Ermittler und alle die mit ihnen beruflich oder privat in Verbindung stehen, werden sehr authentisch wirkend dargestellt, sondern auch der Fall ist besonders. Mir gefällt es, dass die Autorin denm Fall Raum und Zeit gibt, so dass ich die einzelnen Ermittlungsschritte oder - ergebnisse gut mitverfolgen kann und mir hierzu auch meine eigenen Gedanken machen kann. Während der eine Erzählstrang, die Gegenwart und die Ermittlungen im Mittelpunkt stehen hat, so gibt es einen zweiten Erzählstrang, der immer wieder eingestreut wird und der in der Vergangenheit spielt. Mir ist als Leser natürlich klar, dass es eine Verbindung zum Fall geben muss, aber erst ganz am Ende wird mir klar, wie alles zusammenhängt. Der Thriller ist an keiner Stelle langweilig, sondern bleibt immer interessant und spannend, wobei ich in manchen Situationen, in denen eigentlich alles gut zu sein scheint, die Gefahr spüre oder sie in mir Unbehagen auslösen. Dies ist in meinen Augen der Geniestreich der Autorin, dass sie diese besondere Atmosphäre schafft und sie zudem einen Thriller geschrieben hat, der auch sozialkritisch ist. Fünf Sterne, obwohl ich gerne noch mehr vergeben hätte.