Rezension

die Definition von Befreiung

Apfelmädchen
von Tina N. Martin

Der Thriller beginnt mit einem grausamen Mord an einer Lehrerin und das Motiv ist zu Beginn komplett unverständlich. Das Ermittlerduo Idun und Calle wirken sehr authentisch und gut eingespielt, sie verstehen sich auch ohne Worte. Als Leser*in hat man am Anfang das Gefühl in einen Krimi geraten zu sein, der dann aufzuklären ist, aber schon bald wird die Spannung gesteigert und der Thriller wird temporeich und nervenaufreibend. Es werden weitere Personen und Handlungsstränge eingeführt, wobei man als Leser*in noch nicht genau einordnen kann, wie die Situationen zusammenhängen und wie man die Geschehnisse aus der Vergangenheit mit den aktuellen Ereignissen in Zusammenhang bringen soll. Die Schilderungen der misshandelten Familie und ihre Erfahrungen mit der Sektengemeinschaft sind schrecklich, nahezu unvorstellbar.

Die Kindesentführung und die damit verbundene Verzweiflung, Trauer und bei den Ermittler*innen der Wettlauf gegen die Zeit sind sehr ausführlich und bildhaft beschrieben, sodass man als Leser*in persönlich involviert ist. Dies hat mir sehr gut gefallen!

Die unterschiedlichen Interpretationen der Bibelzitate habe ich bereichernd empfunden, so zieht jede*r die Informationen daraus, die für die jeweilige Situation gerade stimmig und passend erscheinen. Vor allem Die Definition von Befreiung spielt eine zentrale Rolle.

Am Ende gibt es noch die eine oder andere überraschende Wende, aber im Großen und Ganzen habe ich mit diesem Abschluss gerechnet.