Rezension

empfehlenswerter Lesestoff

Apfelmädchen
von Tina N. Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Idun Lind wird in Boden, einer nordschwedischen Stadt zueinem Tatort gerufen. Eine unbescholtene Frau wurde erhängt im Flur ihres Hauses gefunden. Alles spricht gegen Selbstmord und so beginnen Idun und ihr Partner Calle Brandt mit den Ermittlungen. Die gestalten sich sehr schwierig, da das Motiv dieses Mordes Jahrzehnte zurückliegt und ein Zusammenhang erst spät festgestellt wird. Im Buch wechselt die Autorin daher auch immer wieder zwischen den Ermittlungen zu den aktuellen Morden, denn bei einem bleibt es nicht, und der Vergangenheit. Gerade diese Rückblenden sind mir sehr zu Herzen gegangen. Zeigen sie doch das Bild einer Kindheit, die man niemanden wünscht. Um so mehr steigerte sich meine Wut gegenüber der verantwortlichen Mutter. Gerade die hätte es doch besser wissen müssen. Dieser Lesestoff ist keine leichte Kost. Die vielen handelnden Personen, die beiden Zeitebenen haben mich schon herausgefordert. Aber er hat sich gelohnt.

An einigen Stellen kamen mir die Ausführungen zu der Lebens- und Leidensgeschichte auf dem Paradieshof zu kurz vor. Da hätte ich mir schon noch mehr Details gewünscht. Insgesamt betrachtet ist es aber ein spannungsvolles, emotionales Lesevergnügen gewesen, das ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.