Rezension

gelungener Krimi der einen nach Capri entführt

Mitten im August - Luca Ventura

Mitten im August
von Luca Ventura

Auf Capri einer der schönsten Inseln Italiens passiert ein fürchterlicher Mord. Der junge Jack, Sohn es Industriellen wird erstochen in einem Boot aufgefunden. Rizzi und seine neue Kollegin Antonia werden mit der Aufklärung des Falles betraut. Doch zunächst tappen sie im Dunkeln, da es sich bereits als schwierig darstellt, die Identität des Mordopfers festzustellen. So kommen sie auch eher durch Zufall auf die Identität und stehen gleich zwei neuen Hürden, wo hat er gewohnt und wer war seine Freundin und wo ist diese nun. Kaum das sie die Behausung des jungen Jacks gefunden haben wird ein weiterer Mann niedergeschlagen und dann nach der Versiegelung des Hauses auch noch eingebrochen. Und von Jacks Freundin weiterhin keine Spur. Diese hat sich in einer Ferienwohnung eingemietet und schreibt sich alles von der Seele. Nach und gelangen die beiden Ermittler zu einem konkreten Bild über das Leben von Jack und seiner Freundin. Und dann stöbern sie Sofia auf, die von der Todesnachricht vollkommen überrumpelt wird und nun selbst im Fokus der Ermittler ist. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und der eigentliche Mörder wird so nervös, das er bereit ist eine Waffe einzusetzen.

 

Der Autor schafft es mit einen flüssigen Schreibstil und einen ganz besonderen Humor den Leser zu fesseln. Die Dialoge sind modern und sprühen vor Leben. Möchte an dieser Stelle aber auch nicht verschweigen, dass er eine Weile auch mit angezogener Handbremse schreibt, was die Geduld des Lesers ganz schön auf die Probe stellt.

 

Mittels verschiedenen Spannungsbögen schafft es der Autor den Leser zu fesseln. Obwohl man mehr als einmal als Leser nur mit dem Kopf schütteln oder gar sich mit der Hand an den Kopf fasst, was für fatale Ermittlungspannen die beiden Inselpolizisten da fabrizieren. Und dann Rizzi von seinem Chef als besten Mann betitelt wird und am liebsten gleich von Neapel abgeworben werden sollte. Aber eins steht fest der Autor hat es raus, den Leser in die Irre zu führen, denn den Täter hatte ich nun wirklich nicht auf dem Schirm und das obwohl er präsent war.

 

Die Hauptfiguren, wurden im Laufe der Handlung immer deutlicher ausgestaltet. Das Liebespaar Jack und Sofia beispielsweise waren glaubwürdig. Waren verliebt und dann auf einmal wird klar das da mächtig Ärger im Paradies war und die beiden Turteltäubchen sich dann gar nicht mehr so gut waren. Aber die beiden Ermittler setzen allen wirklich noch die Krone auf. Rizzi wird als bestes Pferd im Stall beschrieben und was macht er plappert alles aus. Ganz zu schweigen von der nicht vorhandenen Kommunikation mit Antonia. Insgesamt hätte der Autor sich bei Antonia viel mehr Mühe geben können bei der Figurenausgestaltung, den diese bleibt recht blas. Wohingegen man bei Rizzi nicht nur sein familiäres Umfeld kennt sondern seinen Charakter mit am besten ausgeformt ist. Insgesamt vernachlässigt der Autor aber den Leser über den Ermittlungsstand auf dem Laufenden zu halten. Meine Güte er scheucht die Figuren kreuz und quer über die Insel und den Golf und auch noch nach Neapel aber man bekommt eben keinen Austausch der beiden untereinander mit und das ist doch schade, da Antonia doch viel Erfahrung mit bringt auch wenn sie so einige Probleme zu haben scheint.

 

Fazit: Ein wirklich gelungener Inselkrimi, der den Leser abtauchen lässt. Auch wenn die Ermittler recht stümperhaft daherkommen, schaffen sie es den Täter zu stellen, den ich als Leser so nicht auf den Schirm hatte. Unbedingt Lesen, wenn man auf gute Krimis steht und ein wenig Urlaubsfeeling grad sehr nötig hat. Ab auf die Insel Capri wartet!