Rezension

Nett, seicht, typischer unterhaltsamer Urlaubskrimi

Mitten im August - Luca Ventura

Mitten im August
von Luca Ventura

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mal ehrlich: es muss nicht immer hochliterarisch sein, solange es nicht primitiv wird. Und dies ist so ein Roman, ein Krimi, der die Sehnsucht des Menschen nach Reisen, nach schönen Orten bedient, nach Insel, Meer und leckerem Essen. Also komm mit nach Capri, der Trauminsel im Mittelmeer.

Dort wird ein Toter in einem Boot gefunden und der Polizist vor Ort muss ermitteln. Er ist ein sympathischer Typ, Enrico Rizzi, fast zu nett und zu gut, um wahr zu sein. Aber OK, warum nicht? Ihm zur Seite – aber nicht wirklich, denn sie müssen noch zusammenfinden – steht die degradierte, etwas grantelige Antonia Cirillo. Nach und nach erfahren wir mehr über beider Privatleben.

Eins muss man sagen: besonders spannend ist der Krimi in den ersten zwei Dritteln nicht; da hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Aber dann werden dem Leser so viele Verdächtige mit einleuchtenden Motiven präsentiert, dass man fast von der Fülle erschlagen wird. Der Fall wird zwar einleuchtend geklärt, wie es sich für einen Krimi gehört, aber es bleiben einige Ungereimtheiten zurück.

Im Ganzen hätte man sich mehr Polizeiarbeit gewünscht, wie es bei einem Mordfall eigentlich üblich ist und die Personen hätten ruhig ein wenig dreidimensionaler sein dürfen, schon gar nicht so klischeehaft wie der Chef.

Aber – zugegeben – der Krimi hat mir ein paar unterhaltsame Stunden beschert; anspruchsvoll ist er jedoch nicht, trotz des Hintergrunds 'übersäuertes Meer'.