Rezension

Ein Serienauftakt, der Lust auf die Fortsetzung macht

Mitten im August - Luca Ventura

Mitten im August
von Luca Ventura

Bewertet mit 4 Sternen

Luca Ventura nimmt uns mit auf die Sonneninsel Capri und es gibt gelegentliche Stippvisiten in Neapel. Damit man während der gesamten Geschichte genau weiß wo man sich gerade befindet, gibt es auf den Klappeninnenseiten wunderschöne Zeichnungen von der Insel Capri bzw. von der Gegend rund um den Golf von Neapel. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich mir die lokalen Gegebenheiten besser vor Augen führen konnte.

Für den Inselpolizisten Enrico Rizzi ist es der erste Mordfall in seiner Laufbahn. Zusammen mit der neuen Kollegin Antonia Cirillo begibt er sich an die Aufklärung des Verbrechens. Seine bedächtige Vorgehensweise, bei der er auch dem kleinsten Hinweis nachgeht, hat mir sehr gut gefallen. Etwas zu kurz kommt hier die Teamarbeit und der Austausch der Kollegen untereinander. Ich denke das wird sich im Laufe der Fortsetzungen noch ergeben, wenn sich Rizzi und Cirillo besser kennen gelernt haben.

Der Krimi kommt sehr ruhig und unaufgeregt daher und passt damit ziemlich gut nach Capri. Auf einer Insel geht es ja oft eher einen Schritt langsamer zu. Ganz anders dagegen Neapel, hier ist es eher hektisch. Die dortigen Kollegen schauen auch eher auf ihre Kollegen herab. Damit haben sie sich meine Sympathie bereits verspielt.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Rizzi war mir von Beginn an sympathisch und Cirillo ist eine sehr interessante Person, die mich neugierig auf ihre Vergangenheit und ihr Privatleben gemacht hat. Im Gegensatz zu ihrem Kollegen erfährt man von ihr eher wenig.

Der Autor hat einen wunderbaren Schreibstil, der mir sehr zusagt. Seine Landschaftsbeschreibungen haben in mir die Sehnsucht nach Capri geweckt und mich teilweise in Urlaubsstimmung versetzt. Einen weiteren Pluspunkt gibt’s für das Aufgreifen von Umweltproblemen wie etwa die Versauerung der Meere durch CO2 oder die Möglichkeiten zur Vermeidung von Pestiziden.

Der Krimi bietet genügend Potential für Fortsetzungen und hat mir einige schöne Lesestunden beschert. Gerne vergebe ich wohlverdiente vier Sterne.