Rezension

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Grandiose Figuren überstrahlen einfach alles

Madly - Ava Reed

Madly
von Ava Reed

Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen fasziniert June Mason und er will nichts mehr, als mit ihr auszugehen. Leider blockt sie all seine Flirtversuche ab. Was er nicht weiß, ist, dass June ein Geheimnis hütet und sie bereits in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit dessen Offenbarung gemacht hat.
Kann es ihm dennoch gelingen, ihr Herz für sich zu gewinnen oder werden seine Versuche ihre Freundschaft endgültig zerstören?

 

Mason und June hat man bereits in Truly, dem ersten Band der Reihe, kennengelernt. Während einem Mason als fürsorglicher Freund und Boss in den Blick fiel, war June die vorlaute und loyale beste Freundin und man hat alle beide bereits ins Herz geschlossen. Daher ist man umso gespannter auf Madly, da es diesmal um die Geschichte der beiden geht, die aus beiden Sichtweisen erzählt wird.
Dadurch lernt man auch die Sorgen, Ängste und Probleme besser kennen, die beide mit sich herumschleppen und die, jede auf ihre eigene Art, die Dinge verkomplizieren. Auch erfährt man die Beweggründe hinter ihren jeweiligen Entscheidungen, wodurch man sie nur noch besser versteht und ins Herz schließt. Gleichzeitig sorgt dies aber auch dafür, dass man die beiden am liebsten dazu zwingen würde, einfach mal offen miteinander zu sprechen, da dies einige Missverständnisse und Probleme aus dem Weg räumen würde.
Wie bereits der erste Band ist auch dieser oftmals vorhersehbar und es wirkt, als würden Kleinigkeiten dramatisiert. Es gelingt leider nicht immer, die Sorgen und Ängste der Figuren den Lesern wirklich nahe zu bringen, sodass man manchmal das Gefühl hat, dass übertrieben wird. Dadurch nimmt man die Figuren auch nicht immer ernst, was aber auch daran liegen kann, dass alle beide Figuren in Truly so selbstsicher waren. Diese Zweifel und Ängste wirken dadurch nicht ganz passend.
Das ändert aber nichts daran, dass man die Figuren lieben lernt und am liebsten noch viel mehr Zeit mit ihnen verbringen würde. Es entsteht eine Wohlfühl-Atmosphäre, weswegen man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.
Gerade die Nebenstränge der Handlung wirken ein wenig konstruiert, was aber nicht weiter stört, da man sich vor allem auf das Hin und Her zwischen June und Mason konzentrieren möchte. Zu viel Nebenhandlung wäre da eher störend.
Genretypisch weiß man bereits, wie das Buch enden wird, was auch nicht weiter schlimm ist. Eigentlich ist es sogar sehr im Sinne des Lesers. Dennoch passt das Tempo am Ende nicht wirklich zur Geschichte und vermiest einem diese ein wenig. Zumal das, was dazu führt, viel eher hätte passieren können. Es ist verwunderlich, warum die ein oder andere Figur plötzlich einen solchen Wandel hinlegt, was die ganze Geschichte leider eher unrealistisch macht. Es hat einen faden Beigeschmack und zerstört die ansonsten fast perfekte, schöne und eher langsame Geschichte. Ein paar mehr Seiten für das Ende hätten dem Buch gut getan und auch der Epilog wirkt ein wenig überhastet. Hoffentlich bekommt man im letzten Band der Trilogie, Deeply, noch mehr von June und Mason zu sehen, denn es wäre zu schade, wenn dies der letzte, bleibende Eindruck dieses tollen Duos wäre.