Rezension

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Tolle Geschichte zum Nachdenken

Madly - Ava Reed

Madly
von Ava Reed

Seitdem June dem Clubbesitzer Mason ihren Cocktail über das Hemd gekippt und ihm das Stück Ananas daraus in seine Hemdtasche gesteckt hat, ist Mason verrückt nach ihr. Er setzt einfach alles daran, June zu zeigen, dass er sie ernsthaft kennenlernen und mit ihr zusammen sein möchte. Doch June lässt ihn immer wieder abblitzen. Von Geburt an trägt sie ein riesiges Feuermal auf der linken Gesichtshälfte bis hinunter zum Brustansatz, von dem außer ihrer besten Freundin Andie niemand etwas weiß. Mit dem besten Make- up, dass man für Geld bekommen kann versteckt sie ihren "Makel" vor den anderen. Durch die Abneigung, die sie von klein auf durch ihre Mutter zu spüren bekommen hat, hat sie nie gelernt sich selbst zu lieben und kann sich deshalb auch nicht vorstellen, dass irgendjemand das kann, schon gar nicht Mason. Dieser ahnt von Junes Ängsten nichts und gibt seine Versuche, sie für sich zu gewinnen, nicht auf.

Wie in nahezu allen New Adult Romanen geht es auch in Madly um eine Liebesgeschichte, die zuerst nicht zustande kommt, weil mindestens einer der beiden Akteure eine solch schwere Vergangenheit hat, dass er oder sie nicht in der Lage ist, sich auf eine neue Beziehung einzulassen. Diese Geschichte hat mich aber wirklich zum Nachdenken gebracht, weil es ein so reales Thema wie "Bodyshaming" aufgreift und meiner Meinung nach großartig beschrieben wird, was es mit einem Menschen macht, wenn er nicht so akzeptiert wird, wie er ist. Besonders dann, wenn die Ablehnung aus der eigenen Familie kommt. Der Autorin ist es gelungen June so lebendig zu beschreiben, dass ich förmlich mit ihr gelitten habe und gut verstehen konnte, warum sie sich von ihrer Warte aus nicht auf Mason einlassen kann.

Madly war mitreißend und ich habe es beinahe in einem Schwung durchgelesen, weil ich gespannt war, wie sich die Geschichte zwischen June und Mason weiter entwickelt. Der Perspektivwechsel zwischen June und Mason hat mir gut gefallen und Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelten beider Hauptfiguren zugelassen. 

Trotz allem gebe ich vier Sterne. Madly ist ein absolut lesenswertes und mitreißendes Buch, dass einen komplett in die Geschichte eintauchen lässt. Wie aber bei den meisten New Adult Büchern fehlt mir auch hier ein richtiger Plottwist, ein Höhepunkt, der ein bisschen Biss oder Spannung hineinbringt. Vielleicht braucht eine Geschichte, mit einem solch ernsten Thema das auch nicht, trotzdem fehlt mir am Ende dann einfach so ein bisschen das letzte Etwas.