Rezension

Ich fand es leider sehr langweilig und extrem vorhersehbar

Kiss Me Once - Stella Tack

Kiss Me Once
von Stella Tack

Bewertet mit 1 Sternen

Ivy will endlich frei sein und das „normale“ College-Leben kennenlernen. Sie ist die Tochter eines extrem bekannten und sehr, sehr reichen Mannes und lebte deswegen bislang im Goldenen Käfig. Aber jetzt soll alles anders werden! Und zunächst sieht es auch ganz danach aus, denn sie lernt direkt einen total heißen Typen kennen, naja, sie überfährt ihn fast, aber dadurch kommen sie wenig später ins Gespräch. Es funkt gewaltig, auf beiden Seiten.

 

Ryan hat absolut keine Lust so zu tun, als würde er wieder aufs College gehen, nur um den Babysitter für ein verzogenes, reiches Gör zu spielen, aber leider ist genau das sein Job. Wenigstens lernt er diese heiße junge Frau kennen. Doch nach einer wilden Knutscherei folgt die Ernüchterung: ausgerechnet sie ist sein Auftrag!

 

Irgendwie müssen sie sich miteinander arrangieren, damit Ivy ihren Traum vom College Leben kann und Ryan seinen Job nicht verliert. Doch kann das gut gehen?

 

 

Anfangs fand ich Ivy sympathisch, es war niedlich wie sie anfing die Welt für sich zu entdecken und sich darüber freute „normal“ zu sein. Allerdings fing sie schon bald an mir auf die Nerven zu gehen. Sie war einfach zu weltfremd naiv für meinen Geschmack und das, obwohl sie doch laut eigenen Angaben so sehr unter ihren Eltern und dem Goldenen Käfig gelitten habe. Und es stimmt, ihre Eltern behandeln sie, als sei sie allerhöchstens 6 und nicht 18. Sie bestimmen über sie, zwingen ihr andauernd alles mögliche an Regeln auf, die Sinn machen würden, wäre sie ein kleines Kind, aber nicht bei einer erwachsenen, außer vielleicht sie habe Drogenprobleme oder sei psychisch sehr labil. Ja, ihr Vater ist reich und das macht Ivy zum möglichen Ziel von Angriffen, Entführungen, etc. daher kann ich die Idee mit dem Bodyguard auch ein wenig nachvollziehen. Aber die Nummer mit dem Undercover-Bodyguard eben nicht. Ivy war nicht darüber informiert und erfährt es, als sie sich nach ihrem Zimmer erkundigen will. Sehr inkognito und so unauffällig (Ironie)! 

Was mich an Ivy ganz besonders genervt hat, waren ihre Ausrufe bzw. ihre Art zu Fluchen. Etwas geht schief und sie ruft „Jeese“ oder „Shrimp!“ oder etwas anderes in der Art? Irgendwann hat mich das wirklich nur noch mit den Augenrollen lassen.

Ebenso wie Ivys Verhalten. Sie benimmt sich wirklich extrem Teenie, vor allem wenn es um Ryan geht. Sie war für mich einfach stark überzeichnet.

 

Ryan ging mir von Anfang an auf die Nerven. Andauernd hat er rumgejammert, dass er keinen Bock hat auf eine verzogene, reiche Göre aufzupassen und dass Ivy garantiert so sei, obwohl sein Vater sie schon ewig kennt und weiß, dass sie anders ist, aber Ryan sagt er das nicht? Eigentlich sollte er es doch wohl besser wissen! Davon abgesehen hat es mich genervt, dass er zuerst dauernd über sie schimpft, ohne sie zu kennen und dann ständig betont wie „anders“ Ivy doch sei, als diese anderen Rich Kids – vor allem dann, wenn sie sich aber genau so verhielt!

 

Die Handlung war sehr, sehr vorhersehbar und ich fand sie leider langweilig. Mir waren es viel zu viele Klischees. Man kommt kaum ein Kapitel weit, ohne schon wieder ein Klischee vor der Nase zu haben.

Es hat echt genervt, dass die Handlung immer den leichten, bekannten und langweiligen Weg genommen hat. Dieses ständige „sie wollen sich, aber es geht nicht, aber sie wollen sich!“ hat mich echt genervt.

 

Ich hatte eine Geschichte erwartet, die etwas origineller ist und erwachsener. Mir war Ivy einfach viel zu jung und weltfremd und auch Ryan hat sich immer abwechselnd wie ein Alpha-Männchen oder ein liebeskranker, eifersüchtiger Teenie benommen.

 

Mir war das Verwirrspiel am Anfang zu konstruiert und wirkte auf mich nicht glaubwürdig. Ich meine Ryan hat eine dicke Akte über Ivy, weiß absolut alles über sie und ich meine echt absolut alles, nur ihren zweiten Vornamen nicht? Und er hat ein Foto von ihr, erkennt sie aber nur deswegen nicht, weil sie ihr Chanel-Kostüm nicht trägt? Ernsthaft?!

 

Allgemein empfand ich die Handlung als zu flach und Teenie für meinen Geschmack. Ich hatte eine ganz andere Art Buch erwartet, irgendwie spannender und aufregender. Es gab genau eine einzige Szene, die spannend war, gefolgt von der typischen, klischeehaften Wendung kurz vor Schluss, die leider in fast jedem New Adult / Young Adult Roman vorkommt und der dazu passenden ähnlich klischeehaften Begründung. 

 

 

Fazit: Leider hat mich das Buch ziemlich enttäuscht. Ich hatte einfach erwachsenere Charaktere erwartet und eine Handlung, die weniger vorhersehbar und von Klischees durchzogen ist. Mir sind beide Protagonisten ziemlich bald auf die Nerven gegangen und bei den Wendungen vor allem gegen Ende konnte ich dann nur noch aufstöhnen. Leider wählt das Buch für mich immer den leichten Weg. Mir fehlte die Spannung, das Mitreißende. Ich konnte auch die Liebesgeschichte nicht spüren. Das Buch hat ein wunderschönes Cover, aber der Inhalt war leider nichts für mich. Mir waren die Protagonisten einfach zu Teenie und die Handlung zu unspektakulär und langweilig.

 

Von mir bekommt das Buch leider nur 1 Stern.