Rezension

Ich hatte was ganz anderes erwartet

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen (Limitierte Auflage mit Farbschnitt!) -

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen (Limitierte Auflage mit Farbschnitt!)
von Sandra Grauer

Bewertet mit 1.5 Sternen

An ihrem 18. Geburtstag soll Valentina das Erbe ihrer Familie antreten, sie wird zu einer Catrina. Dann kann sie mit den Geistern der Verstorbenen am Día de los Muertos kommunizieren und hilft den verlorenen Seelen ins Reich der Toten zu kommen. Doch als auf einem Drachen in Dublin auftauchen, hat Valentina Angst ihr wahres Ich zu zeigen.

 

Das Cover sieht einfach megacool aus mit den Blumen und dem Metalliclook. Ich bin sehr begeistert davon. 

Leider ist das auch das Einzige, was mich sehr begeistert hat.

Vorneweg, ich bin echt enttäuscht darüber, wie das Buch angepriesen wird. Ich hatte wirklich was anderes erwartet, denn ich hatte mir mehr Geschichten über den Tag der Toten erhofft und das Valentina eine entscheidendere Rolle spielt. Aber nach und nach entwickelte sich die Geschichte doch mehr in eine Hetze gegen die Drachen und anderen übernatürlichen Wesen. Dieser Teil nimmt mir persönlich einfach zu viel Platz in dem Buch ein.

Valentina selber war mir sehr sympathisch, aber der Teil um ihren Bruder Emiliano, der sich ein Bein bricht und dann immer mehr in seinem Hass versinkt, war etwas anstrengend und wirkte auf mich auch etwas konstruiert, damit die Story voran getrieben wird.

Ich weiß nicht, ob ich vielleicht für diese Art von Buch zu alt bin, aber generell ging mir Emiliano etwas auf die Nerven und ich fand er badete zu sehr in seinem Selbstmitleid und war viel zu sehr auf ein Ziel fixiert. So konnte er keine anderen Optionen mehr erkennen.

Valentina ist da doch offener gewesen und ihre Ängste konnte ich doch eher nachvollziehen.

Was mir aber besonders missfallen hat, war das ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, ich hätte etwas verpasst.

Vor diesem Buch hat die Autorin bereits zwei Dilogien herausgebracht, einmal Clans of London und Flame und Arrow und aus diesen Romanen finden sich in Flowers und Bones auch Charaktere wieder. Eigentlich sollte die neue Dilogie unabhängig von den anderen zu lesen sein, aber dieses Gefühl hatte ich so ganz und gar nicht. Es tummeln sich so viele verschiedene Figuren in dem Buch und alle haben einen Bezug zu den Bänden vorher, das ist kein kurzer Auftritt, sondern für mich ist Flowers and Bones eine Fortsetzung der anderen Bücher, denn außer die ersten Kapitel dreht sich so gar nichts wirklich um Valentina und den Día de los Muertos, sondern der Hass auf die Drachen und der Kampf gegen die Drachenhasser rückt immer mehr in den Mittelpunkt.

Das Ende konnte mich auch nicht neugierig auf den nächsten Band machen, denn hier geschieht einfach wieder zu viel auf einmal. Hier hatte ich leider das Gefühl, als hätte sich die Autorin nicht entscheiden können welchen Verlauf sie der Geschichte geben wollte und hat deshalb einfach alle Gedankengänge einfließen lassen.

 

Mein Fazit: Obwohl angekündigt war, dass man das Buch ohne Vorkenntnisse der anderen Dilogien lesen könnte, hatte ich dieses Gefühl nicht. Ich hatte fast die ganze Zeit das Gefühl irgendwas verpasst zu haben. Außerdem ist das Hauptthema leider nicht der Día de los Muertos, sondern dieser wird eher an den Rand geschoben. Ich werde wohl nicht weiterlesen und würde das Buch Leser*innen, die die anderen Bücher der Autorin nicht kennen, nicht empfehlen.