Rezension

Klassiker. Kann man gelesen haben, muss man aber nicht.

Das Parfum - Patrick Süskind

Das Parfum
von Patrick Süskind

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Von Jean-Baptiste Grenouille, dem finsteren Helden, sei nur verraten, daß er 1738 in Paris, in einer stinkigen Fischbude, geboren wird. Die Ammen, denen das Kerlchen an die Brust gelegt wird, halten es nur ein paar Tage mit ihm aus: Er sei zu gierig, außerdem vom Teufel besessen, wofür es untrügliche Indizien gebe: den fehlenden Duft, den unverwechselbaren Geruch, den Säuglinge auszuströmen pflegen.
 

Meine Meinung:

In dem Roman Das Parfum von Patrick Süskind geht es um Jean-Baptiste Grenouille, einen jungen Mann mit einem außergewöhnlichen Talent: Seiner Nase. Von Geburt an kann er erstaunlich viele Gerüche wahrnehmen, unterscheiden und in sich abspeichern - schon allein der Gedanke an einen Gegenstand ruft selbst Jahre später in ihm den Geruch hervor -, wobei er selbst geruchlos ist. Dieses Talent macht er sich zunutze, indem er als Parfümeur arbeitet. Im Grunde genommen arbeitet er jedoch nur auf dasParfum hin, das so unfassbar gut riechen wird, dass alle ihn riechen - und in seiner Logik zumindest: lieben - werden. Für dieses Parfum, seinen größten Traum, würde er über Leichen gehen.. und das tut er letztendlich auch.
Dieses Buch ist vermutlich eher was für Menschen, die mal etwas anderes lesen wollen. Die Geschichte ist durchdacht und spannend. Es wird auch viel von der Herstellung eines Parfums erzählt, was ein weiterer interessanter Aspekt ist. Der Protagonist, Grenouille,  ist, genau wie die Geschichte an sich, ein außergewöhnlicher und auf seltsame Art faszinierender Charakter.

Es ist schockierend und fesselnd zugleich - und genauso wird man auch in Grenouilles Welt, die Welt der Gerüche eingeführt. Bis ins kleinste Detail wurden nicht nur die Gerüche, sondern auch die Morde an den jungen Mädchen beschrieben. Das finde ich sehr spannend, denn so erhält man einen exakten Einblick in Grenouilles Gefühls-, oder eher: Geruchswelt. Auch habe ich bisher nie erlebt, dass ein Buch aus der Sicht "des Bösen" geschrieben wurde.
Leider musste ich feststellen, dass ich viele Absätze zwei oder sogar drei Mal lesen musste, da Süskind teilweise ellenlange Sätze schreibt und man irgendwann dazwischen den Faden verliert. Allerdings gewöhnt man sich auch nach einer Weile daran.

Das Cover ist eher schlicht im typischen Diogenes-Stil gehalten. Das finde ich allerdings auch nicht weiter schlimm. Man könnte fast sagen, dieses helle Design bildet einen extremen Kontrast zur düsteren Story, die sich innen verbirgt.
 

Fazit:

Also leichte Lektüre ist dieses Buch definitiv nicht! Insgesamt kann ich zwar sagen, dass ich das Buch gerne gelesen habe, es mich aber in gewisser Weise auch verstört hat. Auf der einen Seite fand ich es super interessant, mir die Gerüche, die Grenouille umhüllen, durch die wirklich sehr genauen Beschreibungen, vorstellen zu können - auf der anderen Seite wurde mir davon nicht nur einmal richtig übel. Punktabzug gibt es von mir für die Bandwurm-Sätze. Achtung: Nichts für schwache Nerven!

4 von 5 Sternchen!

Kommentare

hobble kommentierte am 14. April 2015 um 05:52

Habe den Roman nach Jahren wieder mal gelesen: Ist immer noch lesenswert