Rezension

Klischeehafte Figuren

Nordwesttod -

Nordwesttod
von Svea Jensen

Bewertet mit 3 Sternen

Nach dem Tod seiner Frau übernimmt Hendrik Norberg die Polizeidienststelle in St. Peter-Ording. Eigentlich ist er dafür überqualifiziert, als Kriminalkommissar. Aber nur so kann er seinen Söhnen einen Umzug ersparen und mehr Zeit mit ihnen verbringen.

Als zunächst unliebsame Verstärkung bekommt er Anna Wagner aus München zugeteilt. Nach einer unschönen Trennung braucht sie einen Tapetenwechsel und soll im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein eine Stelle aufbauen, die auf Vermisstenfälle spezialisiert ist.

Nachdem eine junge Frau, Nina Brechtmann, verschwunden ist, die in der Seehundstation Friedrichskoog arbeitete und als Umweltaktivistin bekannt war, fällt der Verdacht zunächst auf ihren Ex-Freund. Nina ist die Adoptivtochter einer der einflussreichsten Hoteliersfamilien von St. Peter-Ording, hatte mit dieser aber schon länger gebrochen. Dann stellt sich heraus, dass Nina ein Verhältnis mit dem Verlobten ihrer Schwester hatte. Ist Nina Brechtmann nur entführt worden, oder ist womöglich Schlimmeres passiert? Hendrik Norberg und Anna Wagner ermitteln unter Hochdruck und arbeiten nach und nach immer besser zusammen.

Der Krimi hat mit SOP einen ansprechenden Schauplatz, der auch immer wieder anschaulich in Szene gesetzt wird. Die Geschichte ist durchaus spannend, allerdings ist die Auflösung recht vorhersehbar. Auch wenn Hendrik Norberg und Anna Wagner sympathische Ermittler abgeben, sind die Figuren des Krimis insgesamt doch etwas zu klischeehaft gezeichnet. Da gibt es die eiskalte Hoteliersfrau, den übergriffigen und unfähigen Kollegen auf der Polizeistation, den dealenden Exfreund….. Hier wäre etwas weniger Schwarz-Weiß besser gewesen.