Rezension

Leider nicht wie erwartet

Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten - Mary E. Garner

Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten
von Mary E. Garner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Rezension „Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten: Roman“ von Mary E. Garner 

 

 

 

Meinung 

 

Manchmal ist währt die Freude über das Highlight des ersten Bandes so groß, dass sich jede kleine Enttäuschung in der Fortsetzung wie Mini Stiche anfühlen, da man doch glaubte, die Autorin würde dies beibehalten. Leider reichte Band 2 für mich in vielen, vielen Punkten nicht an den ersten und ergibt mit fortwährenden kleineren Enttäuschungen, einen schwächeren Band 2 als ich anfangs glaubte. Denn schon der Einstieg in die weitere Geschichte machte es mir unglaublich schwer. Mit einem kurzen Prolog der etwas Neues offenbarte, war ich wahnsinnig gespannt auf dessen Auflösung, die Neugierde war geweckt und ich glaubte fest an eine starke Fortsetzung. 

 

Doch dann wollte die Geschichte nicht wirklich vorankommen. Es verlor sich alles zunehmends und dümpelte mit lieblosen, langgegangenen Szenen daher. Im wahrsten Sinne geschah nichts. Das verpasste mir schon mal einen kräftigen Dämpfer. Denn statt brummig schmollenden Rufus und kindlich, unreife, nicht mehr gestandene Frau Hope, hätte ich mir gerade am Anfang mehr Spannung und Action gewünscht. Aber nicht das die Figuren keinen beziehungsweise einen Rückschritt in ihrer Entwicklung machen. So waren die ersten 8 Kapitel mehr als zäh und ich verlor immer mehr den Spaß an der Story. 

 

Zudem fragte ich mich immerwährend über das Verhalten der Figuren in vielen Momenten, wie sie so hatten handeln können. Es blieb an einigen Stellen einfach nicht nachvollziehbar und ich glaubte mehr als einmal Teenagern gegenüber zu sitzen. Statt sich so dermaßen zurückzuziehen und nur zu brummen, und statt hilflos taumelnd durch die Gegend zu rennen und alle paar Momente einen Weinkrampf kriegen, hätte man doch mal miteinander reden können. Natürlich gibt es kein Handbuch für „wie verhalte ich mich ab 40“, doch sah ich schon deutlich jüngere Protagonisten 16-23 zb, die mehr Rückgrat und Charakter besaßen, als es mir hier zunehmend geboten wurde. 

 

Ab Kapitel 8 bekam das Buch endlich meine ersehnte Wandlung und ich wieder Freude am Geschehen. Es waren kleine Schritte in die richtige Richtung und ich hätte mir auch hier durchaus mehr Pepp gewünscht, denn so war es zwar gut, aber lange nicht so herausragend wie im ersten Band. Immer wieder blitzte das große Potenzial der Autorin durch und ich fragte mich warum sie sich so entschieden hatte. Selbstverständlich will ich mir nicht anmaßen es hätte besser gemacht zu haben, wo kämen wir da hin, aber ich war schon arg verwundert über die Entwicklung und vieles blieb einfach unlogisch, nicht nachvollziehbar und zu blass für mich. 

 

Nach dem Lichtblick steigt die Spannung und es erwarten den Leser manche actionreiche Momente, spritzig witzige Dialoge, schöne Szenen in denen auch endlich mal wieder Emotionen sichtbar wurden und den Wunsch, die Geschichte wieder ins Herz schließen zu können. Ich möchte jetzt hier nicht auf jede Szene die mir gefallen und jede dir mir Kopfschütteln gebracht hat eingehen, denn dann würde meine Rezension die Länge eines Buches annehmen. 

 

Glänzen konnten für mich eine nervenaufreibende Verfolgungsjagd, Hopes Mutter, Gwen und Lance sowie manche neue Buchwelten, von denen ich aber deutlich mehr gern gehabt hätte. Auch die Echtwelt hielt ein paar tolle Szenen bereit, zum Beispiel mit der Figur Ezra, wenngleich ich auch hier deutlich mehr erwartet hatte. Die Wahl des zweiten Anagonisten fand ich zu vorhersehbar und plump, eine echte Überraschung war das einfach nicht, von denen die Story aber wirklich was gebraucht hätte um den Knalleffekt zu wecken. 

 

Auch gab es keine Tiefe in Bezug auf die Protagonisten, was es mir schwer machte eine Verbundenheit zu ihnen zu empfinden. Als haben sich alle im zweiten Band eher rückwärts entwickelt oder eben gar nicht. Stärke war fehl am Platz und auch andere Gefühlsmomente fehlten. Mit dem letzten Drittel bekam das Buch dann endlich Farbe. Ich Verfolgte voller Freude das Geschehen und laß diesen Ruck zuck durch. Doch auch hier waren wieder Szenen a la das-hätte-so-nicht-sein-müssen und ähm-ja-okay-der-Bus??? 

 

Meine Begeisterung des ersten Bandes ist mit der Fortsetzung viel gesunken auch wenn immer wieder kleine Lichtblicke Spaß und Freude brachten, und ich auch definitiv zu neugierig auf Teil 3 bin, so fühlt sich der zweite Band einfach schwach an und ließ mich traurig/enttäuscht zurück. 

 

 

Fazit 

 

Mit Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den Seiten konnte Mary E. Garner ihr Potenzial des ersten Bandes nicht wieder unter Beweis stellen. Unlogische bis nicht nachvollziehbare Momente und Szenen, rückwärts Entwicklung der Figuren oder eben gar keine Entwicklung, zu wenig Action, Spannung und kaum vorhandene Emotionen, Stärke und Tiefe, lassen den Folgeband fast durchweg zäh erscheinen in dem es nur selten Lichtblicke gibt. Für mich war das an zu vielen Stellen zu wenig. 

 

Doch werde ich das Ende lesen und hoffe auf eine deutliche Steigerung. Auch in puncto Dreiecksbeziehung, welche ich so gar nicht mag, muss endlich was passieren. Manch junge Persönlichkeit bewies für mich mehr Charakter und Rückgrat. 

 

 

Bewertung  (3,5) Herzen