Rezension

Liebesdrama mit Spannungselementen

Zweimal im Leben - Clare Empson

Zweimal im Leben
von Clare Empson

Bewertet mit 4 Sternen

Catherine, Mutter von zwei Kindern, befindet sich in der Psychiatrie, weil sie ihre Stimme verloren hat. Täglich wird sie von ihrem Mann und häufig von ihrer Freundin und den Kindern besucht. Sie wird geliebt, ganz klar. Doch was hat ihr die Stimme geraubt?

Vor 15 Jahren hatte sie sich in Lucian verliebt, ihn aber nach kurzer Zeit wieder verlassen, um ihren heutigen Mann Sam zu heiraten. Doch vergessen hat sie ihre große Liebe nicht. Das wird in ihren Erinnerungen deutlich. Auch er denkt immer noch an sie – ohne zu ahnen, warum sie sich von ihm abgewendet hat. Vor vier Monaten begegneten sie sich erneut und es geschah etwas Ungeheuerliches, was sie völlig aus der Bahn warf.

Clare Empson ist Journalistin und arbeitete für überregionale Zeitungen, für die sie so ziemlich über alles berichtete. Die Mutter von drei Kindern zog vor acht Jahren mit ihrem Mann aufs englische Land und ließ sich von der Idylle zu ihrem ersten Roman inspirieren, der die dunkle Seite des Paradieses beschreibt.

Sehr gefallen hat mir der Aufbau mit dem Wechsel zwischen früher und heute. Dadurch entsteht bis zum Schluss eine Spannung, die mich immer weiterlesen ließ. Zu gern wollte ich wissen, warum Catherine ihre große Liebe verließ und immer noch Sehnsucht nach Lucian hat. Irritiert hat mich allerdings, dass beide in Ich-Form erzählen. Wer zu Wort kommt ist zwar zu Beginn des Kapitels vermerkt, aber so im Lesefluss habe ich das erst viel später entdeckt. Was mir weniger gefiel – obwohl es, wie sich zum Schluss herausstellt, gut passt – war das Milieu der Schönen und Reichen, in dem sich Lucian so selbstverständlich bewegte.

Auch wenn das Buch keine hohe Literatur ist, so lässt es sich doch sehr gut lesen und hat mich blendend unterhalten. Ein Buch, mit dem man abschalten und die Welt um sich herum vergessen kann.