Rezension

Mutiges Buch

Singe ich, tanzen die Berge -

Singe ich, tanzen die Berge
von Irene Solà

Bewertet mit 3.5 Sternen

Habe ich euch bereits erzählt, dass ich es mag, wenn es einen roten Faden im Buch gibt?
Deshalb mag ich unter anderen keine Kurzgeschichten, da reißen die Fäden gleich nach dem ersten Kapitel direkt wieder ab.
In diesem kleinen Buch
Singe ich, tanzen die Berge von
Irene Solà
gab es diesen Faden nicht immer. Aber ab und zu tauchte er vor mir auf und ich griff sofort nach ihm. War unendlich glücklich ihn endlich gepackt zu haben, aber dann verschwand er wieder, zum einen, weil der Blitz, die Hexen, der Pilz oder der Hund zu Worte kamen oder die Berge zwischendurch erschaffen wurden.
Anschließend war er wieder da, der rote Faden. Doch die Menschen starben zu schnell, ohne dass ich mehr über diese hätte erfahren können.
Bergbewohner leben in einem Dorf, hier in den Pyrenäen. Der Animismus mit ihren Legenden wird von ihnen gelebt und Flora und Fauna sind ihm gleichgestellt. Aus wechselnden Perspektiven erzählt das Leben vom Bürgerkrieg, der Hexenverfolgung, von der Armut und dem Schicksal.
Irene Solà hat ein anderes, spezielles Buch geschrieben und das in einer wunderbaren, poetischen Sprache. Es ist ein interessantes Buch, ja, ein mutiges Buch, zeitweise zu mutig für meinen Geschmack.
Und ich hätte so gerne mehr erfahren, über diese Bewohner, die der Blitz einfach erschlug oder die von einer Kugel getroffen wurden. Noch bevor ich sie richtig kennenlernen durfte, waren sie alle tot.

Es ist ein Buch, für das man Zeit braucht und auf das man sich einlassen muss, eine Leseempfehlung für diejenigen, die das können.
3½/ 5