Rezension

Eindrucksvoll

Singe ich, tanzen die Berge -

Singe ich, tanzen die Berge
von Irene Solà

Bewertet mit 4 Sternen

Irene Sola hat mir ihrem besonderen Debüt einen Blick auf ein kleines Fleckchen Erde auf der spanischen Seite der Pyrenäen gewagt. Sie erzählt von den Bewohnern eines Dorfes, von Geburt und Tod und von Schicksalsschlägen die fast unscheinbar wirken inmitten all der Natur. Aber auch von Besuchern, Tieren, Geistern, Wolken, ja den Bergen selbst lesen wir und diese Mischung aus Mystik, Realität, Geschichte und Dorfroman macht dieses Buch zu etwas Besonderem.

Auch wenn die Erzählperspektive mit jedem Kapitel wechselt, hängt doch alles miteinander zusammen. Immer wieder trifft man auf alte Bekannte oder erfährt das ein oder andere aus der Vergangenheit. Solàs Figuren sind lebendig und vielschichtig und gerne würde man viel mehr über sie lesen als nur die kurze Episoden im Roman.

Solà schreibt wunderbar poetisch und bildhaft. Allerdings ist das hier kein Roman, der sich mal eben so wegschmökert. Er verlangt Konzentration und es gibt keine klassische Romanhandlung. Dafür bekommt man ein eindrucksvolles Mosaik einer besonderen Region voller Natur, Magie, Trauer und Erzählfreude.

Ein Buch wie ein Tag im April. Mal strahlend, mal trüb, ein bisschen sperrig aber insgesamt erfrischend.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 09. April 2022 um 00:12

Das hast du wieder schön gesagt, Minzi. Ich bin mal gespannt. Der Roman muss aber noch ein klitzekleines bisschen warten.