Rezension

New Valley - "Schöne" neue Welt...!

Equilon -

Equilon
von Sarah Raich

Bewertet mit 4 Sternen

"Equilon" von Sarah Raich ist als Jugendroman beim dtv Verlag erschienen und umfasst 400 Seiten. Das Cover ist toll gestaltet, sowohl die glanzvolle Umgebung des New Valley als auch der trostlose, düstere Rest der Erde kommen sowohl farblich als auch bildlich großartig zur Geltung.

Es handelt hier sich meiner Meinung nach um eine düstere, spannende Dystopie mit Thrillerelementen.

Jenna hat es geschafft, den Score für die "Eine Milliarde" zu knacken, der sie ins New Valley bringt. Sie hofft, dort bei dem Unternehmen Vero entscheidend an Equilon mitarbeiten zu können, der künstlichen Intelligenz, deren Algorithmen die Erde wieder zu einem bewohnbaren Planeten machen soll.

Die gesellschaftlichen Strukturen, wie wir sie kennen, gibt es schon längst nicht mehr, Klimawandel & Co. haben die Welt zerstört und nun gibt es nur noch die Grenzländer, die ums Überleben kämpfen müssen und wo Nahrung, Strom und Wasser keine Selbstverständlichkeiten sind!
So ist das New Valley für viele äußerst verlockend und Rivalität und Neid sind vorherrschende Charaktereigenschaften...

Je mehr Jenna hinter die Fassade des New Valley blickt, desto mehr wird deutlich, dass auch dort nicht alles Gold ist, was glänzt. Und ob es erstrebenswert ist, wenn eine künstliche Intelligenz über den Wert des Einzelnen entscheidet, ist ausgesprochen zweifelhaft.

Sarah Raich hat einen aufwühlenden und spannenden Roman geschrieben, der geradezu authentisch wirkt, denn die Handlung ist zwar dystopisch, aber durchaus nicht weit entfernt vom Bereich des Möglichen und dadurch wirklich erschreckend...

Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailliert und bildhaft, so dass die krassen Gegensätze besonders gut herausgearbeitet werden. Dazu wird die Story abwechselnd aus den Perspektiven von Jenna im New Valley und Dorian, dem Grenzländer erzählt, was das Geschehen temporeich macht und besonders spannend, denn die Kapitel enden meist mit kleinen Cliffhangern, die die Leserschaft dazu bringen, das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen zu wollen.

Die Protagonisten Jenna und Dorian hätten gern noch etwas mehr Tiefe vertragen und wirken bisweilen etwas naiv, dennoch kann man sich gut in ihre Lage versetzen und fiebert deswegen stets mit.
Mir hat Maggie besonders gut gefallen, die nicht nur Dorian seinen Willen zu Überleben zurückgibt, sondern den ganzen Plot mit ihrer forschen, frechen Art auflockert und bereichert!

Ein Buch mit einem hohen Spannungsbogen, einem brisanten Thema und einer authentischen Erzählweise mit nur minimalen Schwächen - absolut empfehlenswert!