Rezension

Szenen aus verschiedenen Leben...

Abendrot
von Kent Haruf

In "Abendrot" von Kent Haruf geht es um einige Menschen in der Kleinstadt Holt. Dabei agiert "Abendrot" als zweiter Teil einer Trilogie- doch man kann dieses Buch auch ohne die vorherige Lektüre des ersten Teils der Trilogie lesen.
Hier werden Schicksale dargestellt, wie die Menschen diese meisten - oder eben nicht.

In die Schreibweise Harufs muss man sich evtl erst einfinden, da er beispielsweise bei der direkten Sprache keine Gänsefüßchen setzt. Desweiteren schildert Haruf das Geschehen stets unaufgeregt, niemals reißerisch. Gefällt mir und passt auch zu dem Leben in Holt.

Sympathieträger sind Raymond, dem das Schicksal in diesem Roman etwas wichtiges nimmt, aber auch gibt - was mich sehr für ihn freut.
Luther in einem Trailer lebenden Luther und Betty bemühen sich darum, gute Eltern zu sein, kämpfen aber auch gegen einige Dämonen.

In "Abendrot" legt Haruf verschiedene Schicksale dar und stellt auf beeindruckend realistische Weise dar, wie die Figuren ihr Leben meistern bzw
was ihnen zustößt. Hoffnungslos teilweise, andererseits mit dem hoffnungsschwangeren Streif am Horizont. Der unaufgeregte Stil ist nicht reißerisch oder sensationsheischend, aber gerade das passt zu dem leicht verschlafenen Leben im amerikanischen Hinterland.
Das offene Ende lässt Hoffnungen und Wünsche aufkommen für den 3.Trilogieteil.

Mein Fazit:
Ein eindrucksvolles Buch, das Einblicke in verschiedene Schicksale gibt - die einen schließt man ins Herz, die anderen wünscht man zum Teufel.