Rezension

Tanz auf Glas

Tanz auf Glas - Ka Hancock

Tanz auf Glas
von Ka Hancock

Jede Liebe ist ein Tanz - manchmal kompliziert, manchmal wunderschön. Aber mit Mickey wird es auch ein Tanz auf Glasscherben sein. Und entweder fliehst du vor diesem Schmerz, oder du tanzt weiter, bis du wieder Parkett unter deinen Füßen spürst.

Inhalt
Lucy und Mickey sind auf den ersten Blick ein Traumpaar. Aber nur auf den ersten, denn beider Leben wird durch eine Krankheit bestimmt. Mickey leidet an einer bipolaren Störung, die ihn immer wieder an seine psychischen Grenzen bringt und in Lucy's Familie sind bisher alle Frauen an einer Krebserkrankung gestorben. Auch sie war vor Jahren daran erkrankt und hat überlebt. Nach einer Routine-Untersuchung erhält sie von ihrer Ärztin jedoch eine Nachricht, die ihr und Mickeys Leben für immer verändert.

Meine Meinung
Ka Hancock hat mit ihrem Debüt ein unglaublich zu Herzen gehendes Buch geschrieben. Immer wieder hatte ich beim Lesen einen Kloß im Hals und gerade die letzten 200 Seiten waren so unfassbar traurig, dass ich fast eine halbe Packung Taschentücher gebraucht habe, bis ich das Buch schließen und von Lucy und Mickey Abschied nehmen konnte. Die Autorin ist Krankenschwester und ich habe mich so manches Mal gefragt, ob sie in ihrer Berufslaufbahn jemanden wie Lucy und Mickey kennengelernt und zum Beispiel für diese Geschichte genommen hat.

Wenn man nur das Cover sieht und die Kurzbeschreibung zu "Tanz auf Glas" liest, dann würde man denken, dass es sich um eine gewöhnliche Liebesgeschichte handelt. Aber es ist so viel mehr. Es ist eine Liebe zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Eine Liebe, die Mann und Frau zusammen geführt hat, damit beide das Beste aus sich heraus holen, um für den anderen da zu sein und ja, auch ein besserer Mensch zu werden. Sie zeigt jedoch auch auf, dass es Grenzen gibt. Grenzen, da sich Ansichten nicht vereinbaren lassen, Unverständnis herrscht und zu einer Trauer führt, die so tief ist, dass sie durch Flucht einen Ausweg sucht, für den es keinen Ausweg gibt.

Lucy und Mickey sind für mich eines der beeindruckendsten Liebespaare, deren Liebe und Leben ich als Leser begleiten durfte. Ihre Geschichte hat mich tief bewegt und berührt. Sie zeigt auf, dass das Leben nicht immer fair ist. Nein, es ist sogar manchmal verdammt hart. Aber es gibt auch Momente, die von solcher Schönheit sind, dass man dankbar und glücklich sein muss, dass man sie erlebt haben durfte. Und so wie Dr. Gleason zu Lucy gesagt hat, so gilt auch für Mickey, dass das Leben manchmal ein Tanz auf Glas ist. Doch wenn man nur lange genug auf dem Glas tanzt, dann bildet sich vielleicht nicht nur Parkett unter den Füßen, sondern ein warmer Teppich, der dem Menschen zeigt, dass das Leben lebenswert ist. Und so bietet das Ende bei aller Hoffnungslosigkeit auch Hoffnung für ein besseres morgen.

Fazit
Leser von Büchern wie "Ein ganzes halbes Jahr" und "Love Story" werden von Tanz auf Glas begeistert sein. Meine Empfehlung: ausreichend Taschentücher bereit halten - Lucy und Micky rühren das Herz so sehr, dass es ohne nicht geht.