Rezension

Tolles Debüt!

Zugvögel - Charlotte McConaghy

Zugvögel
von Charlotte McConaghy

Bewertet mit 4.5 Sternen

Da bin ich wohl die Letzte, die dieses wundervolle Buch lesen durfte, oder?

ZUGVÖGEL
Charlotte McConaghy

Ich bin noch ganz gerührt von diesem ergreifenden Ende, von dem Buch, das auf meiner Liste #12bücherfür2023 steht. Viel zu lange lag es auf meinem SuB #stapelungelesenerbücher , nun ist es erlöst und darf endlich ins Regal einziehen!

Dieses Buch ist das Debüt der Autorin Charlotte McConaghy, und auch, wie bei ihrem nachfolgenden Buch „Wo die Wölfe sind“, geht es um die drohende Klimakatastrophe, sowie um das Aussterben der Wild- und Beutetiere.

Grönland, in der Zukunft:
Franny, unsere Protagonistin und selbsternannte Ornithologin, möchte auf einem Boot anheuern, um den Zug der letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis, zu verfolgen. Doch kein Boot will sie mitnehmen, zu weit und gefährlich sind die Meere der Nord-Süd-Route. Nur der Kapitän Ennis, der noch immer auf der Suche nach dem großen Fang in den leergefischten Meeren ist, und der selbst nicht sehr an seinem eigenem Leben hängt, kann überzeugt werden sie mitzunehmen.

Franny, die ihr ganzes Leben an der See gelebt hat, eine Schlafwandlerin ist, keine engen Räume mag, lässt uns in Rückblicken an ihrem Leben teilhaben:

Da ist ihr Mann, der Dozent und Ornithologe, der die Liebe zu den Vögeln mit ihr teilt. Ihn hat sie vor 10 Jahren kennengelernt und obwohl er nicht gerne verreist, begleitet er sie nach Schottland und hilft bei der Suche nach ihrer irischen Mutter, die spurlos verschwand als Franny 10 Jahre alt war. Da sie zudem auch noch vaterlos aufwuchs, schickte man sie zu ihrer Großmutter, väterlicherseits, nach Sydney - doch auch diese wollte nichts über den Verbleib ihres Sohnes preisgeben.
Erst als Franny eine Kiste unter dem Bett der Großmutter fand, erfuhr sie endlich die langersehnte Wahrheit.
Aber es gibt noch viele weitere Geschichten in Frannys Leben, zum Beispiel das Geheimnis, weshalb sie zwei Menschen tötete - aber das soll Franny euch besser selbst berichten ...

Ein wundervolles Debüt. McConaghys Schreibstil ist leicht- fast poetisch und dabei so lebendig, dass ich die Kälte des Schnees und Meeres förmlich fühlen konnte. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, nur ganz selten fand ich kleinere Handlungen Frannys zu überzogen. Wichtiges Thema, zeitgenössische Literatur und eine klare Leseempfehlung für diejenigen, die es noch nicht kennen.